Mitbewohner im Bienenvolk und ihre Vorteile

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    • Mitbewohner im Bienenvolk und ihre Vorteile

      Hallo ihr Lieben,
      melde mich mal wieder.
      Zurzeit gibt es Spinnen, Kellerasseln und „Kneifzangen“ ohne ende. Letzteres auch im Bienenvolk. Könnte es sein, dass diese so genannten „Kneifzangen“ auch die Varromilbe zum Fressen gern haben? Dann wären sie auch für uns nützlich.

      Der Honigkorb
    • Re: Mitbewohner im Bienenvolk und ihre Vorteile

      Hallo,

      ich glaube nicht, daß die „Kneifzangen“ (Ohrwürmer) den harten Körper der Varroamilbe knacken können. Sie ernähren sich vornehmlich von zarten Blütenblättern, Pollen, Fallobst sowie weichhäutigen Insekten (Blattläuse). Aber so abwegig ist dein Gedankengang nicht, es soll tatsächlich in Südafrika ein Insekt namens Pseudoscorpions geben, daß die Varroamilben killt. Ein südafrikanischer Imker berichtete in der Zeitschrift "Neuseeland Beekeeper", Juli 2000, daß er keine Probleme mit der Varroamilbe habe seit das Insekt Pseudoscorpions anwesend sei. Die Bienen sollen sogar die Anwesenheit der Pseudoscorpions tolerieren. Bis jetzt habe er noch nie seine Völker in irgendeiner Form mit Chemikalien behandelt, noch habe er Verlust wegen der Varroa gehabt. Pseudoscorpions sind spinnenähnliche Geschöpfe mit einem Paar für Scorpione typischer Scheren, aber mit keinem stechenden Endstück. Sie sind ungefähr 2-6 Millimeter lang und es gibt weltweit mehrere hundert Arten. Einige Arten pseudoscorpions sind auch in den Bienenstöcken in Europa anzutreffen. Ob sie auch "Jagd" auf Varroamilben machen ? - Ich weiß es nicht.


      Beste Grüße

      Dieter
    • Re: Mitbewohner im Bienenvolk und ihre Vorteile

      Hallo,

      den Bücherskorpion kenne ich. Der lebt im Gemüll meines ersten Bienenvolkes. Bei den anderen Beuten verhindert wohl der völlig offene Gitterboden, das sie sich dort aufhalten können.

      Das Bild ist von einer einheimischen Art.
      makro-tom.de/html/Spinnentier/bild2.html

      Sollten wirklich die Bücherskorpione die Milben fressen, dann werde ich die Böden der anderen Beuten umbauen und dafür sorgen, daß sie sich über alle Beuten ausbreiten können. Ich hoffe nur, daß die Ameisensäurebehandlung nicht geschadet hat.


      Gruß,

      Annerose


    • Re: Mitbewohner im Bienenvolk und ihre Vorteile

      Hallo Annerose,

      ich weiß natürlich nicht, ob der Bücherskorpion Jagd auf Varroamilben macht - denkbar wäre es schon. Er ist aber auch ohne "Varroa-Hunger" ein ziemlich nützliches und interessantes Studienobjekt! Hier lohnt es sich auf jeden Fall mal zum Vergrößerungsglas zu greifen. Er sieht nicht nur so aus wie ein echter Skorpion ( nur ohne Schwanzstachel ), sondern er verhält sich auch so. Er kann perfekt vor-, zurück- und seitlich laufen. Bei Gefahr hebt der Kleine sogar seine Scheren. Sieht herzzerreißend aus!

      Alfred Borchert schreibt in seinem Buch "Die Krankheiten und Schädlinge der Honigbiene" :

      Da die Nahrung des Bücherskorpions aus Kleinlebewesen wie Staubläusen, Milben u. dgl. besteht, bedeutet seine Anwesenheit eher einen Vor- als einen Nachteil für die Bienen, zumal sie seine Anwesenheit dulden. Der Bücherskorpion greift auch Wachsmottenraupen sowie die Bienenlaus an.

      Ich glaube zwar, daß sich die Säuredämpfe nicht gerade förderlich auf das "Wohlbefinden" des Bücherskorpions auswirken, aber da sie jedes Jahr aufs neue zu sehen sind, sind sie wohl ziemlich hart im Nehmen.

      Beste Grüße

      Dieter


      Weitere harmlose Mitbewohner sind ( von links nach rechts ) Silberfischchen und der oben erwähnte Ohrwurm, der ebenfalls Jagd auf Wachsmottenlarven und - eier macht und der hier vorgestellte Bücherskorpion.