Brutentnahme, Völker auf MW, behandeln - wie ? womit ?

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    • Brutentnahme, Völker auf MW, behandeln - wie ? womit ?

      Hallo an alle,

      jetzt steh ich kurz vor der letzten Honigernte und überlege wie ich meine Völker "sauber" durch den Winter bekomme. Ich hab mich viel belesen und auch hier schon so einiges im TS gelernt, aber habe leider immer noch keinen Patenimker....

      Mein Plan ist folgender:

      Ich möchte meinen Völkern nach dem Honig auch die verdeckelte Brut entnehmen und sie auf Mittelwände setzen, um die alten Waben raus zu bekommen.
      Ich wollte die unterste Zarge abnehmen, eine Zarge mit Mittelwänden auf den Boden setzen und die Bienen oben in eine aufgesetzte Leerzarge fegen (vorher natürlich die Königin suchen). Als Randwaben möchte ich ihnen 2 Futterwaben lassen und dann gleich 2:3 5Liter füttern. Ist das alles so richtig ?

      Meine Fragen dazu:

      1. Wie behandel ich dann das Volk auf den Mittelwänden ? Mit welchen Mittel und woher bekomm ich die ?
      3. Mit der verdeckelten Brut will ich einen Sammelbrutableger bilden und die Bienen dort schlüpfen lassen, was gibt es dabei zu beachten ? (ich meine wenn ich von verschiedenen Völkern Waben zusammen bringe) und wieviele Bienen muss ich auf den verdeckelten Brutwaben lassen (zum wärmen und den Rest Brut pflegen)
      4. Wenn alle Bienen geschlüpft sind, wie kann ich die dann behandeln, mit welchen Mitteln ?
      5. Wenn ich dann mit den Bienen ein oder mehrere Völker wieder verstärken möchte, wie kann ich dabei vorgehen ?

      liebe Grüsse

      Susanne
    • Hallo Susanne
      Deine Anfrage ist sehr interesant!!
      Gerade das Thema :ch möchte meinen Völkern nach dem Honig auch die verdeckelte Brut entnehmen und sie auf Mittelwände setzen, um die alten Waben raus zu bekommen.

      Und :Wie behandel ich dann das Volk auf den Mittelwänden ? Mit welchen Mittel ?

      Gerade diese möchte ich auch vollziehen.
      Bin gespannt über die Antworten

      Gruß hans
      Bienenumwelt
    • Re. Brutentnahme

      Hallo zusammen,
      um es gleich vorweg zu nehmen, viele Wege führen zum Ziel. Hier ist der Weg den ich schon mehrere Jahre mit Erfolg beschreite.

      1. Wir haben ein oder mehrere Ausgangsvölker
      Diese Völker schleudern wir ab. Honig kommt sowieso keiner mehr, es sei denn wir wohnen im Schwarzwald oder in der Lüneburger Heide. Der im Juli meist noch gute Flug der Völker darf uns nicht zu der Annahme verleiten, es sei noch reichlich Tracht zu erwarten. Die Bienen sind immer auf der Suche nach Trachtquellen, finden aber in der Regel nur noch so viel, um das vorhandene Brutnest zu ernähren. Hier noch auf einen großen Honigsegen zu warten rächst sich in jeder Hinsicht!!

      2. Diese Völker ordnen wir
      Heißt, alte Waben, halbfertige oder schlecht ausgebaute Mittelwände werden aus dem Brutraum entfernen.

      3. Die Brutentnahme
      Wir entnehmen bis auf eine (offene) - alle Brutwaben mit ansitzenden Bienen. Diese eine offene Brutwabe dient uns als Fangwabe. Wenn diese eine Wabe komplett verdeckelt ist, wird sie entnommen und vernichtet.

      - links und rechts jeweils eine Futter - Pollenwabe
      - zentral in der Mitte die Fangwabe
      - der Rest wird links und rechts mit Leerwaben (aus dem Honigraum) aufgefüllt.

      4. Varroabehandlung
      Die Ausgangsvölker werden anschließend mit Milchsäure behandelt. Die Anwendung ist denkbar einfach. Mit einem handelsüblichen Blumensprüher werden pro bienenbesetzte Wabenseite 8 ml 15%ige MS gleichmäßig verteilt. Dazu muss gesagt werden, dass die Bienen nicht eingenässt, sondern besprüht werden. Die 8 ml kann man ermitteln, indem man mittels Glasmesssäule oder Ähnlichem die Pumpanzahl ermittelt. Eine zweimalige Behandlung im Abstand von 7 Tagen sollte eingehalten werden. Bei der Kunstschwarmbildung reicht eine einmalige Milchsäurebehandlung. Von dem Erfolg der Behandlung kann man sich beim Auszählen der Milben unter dem Varroagitter überzeugen. Bei brutfreien Völkern liegt er bei 80-95 %.

      5. Der Brutableger
      Die Brutwaben werden gesammelt. In der Regel bilden die Brutwaben von zwei bis drei Völker eine Einheit. Diese Einheit bekommt zusätzlich eine offene Brutwabe. Hier haben die Bienen die Möglichkeit sich eine Königin zu ziehen. Diese Königin kommt aber nicht zum Schlupf!! Die Zelle(n) dienen nur den einzigen Zweck das Volk zusammen zu halten. Da die Einheiten noch über keine Flugbienen verfügen, werden sie 3 Tage lang Abends mit einer Honig / Zuckerlösung 1:1 gefüttert. In der Regel ist die Brut nach 10 - 12 Tagen komplett geschlüpft. Auch diese Einheiten werden nach dem Schlupf mit Milchsäure behandelt.

      Analog kann man die Behandlung auch mit OS - Verdampfen realisieren. Da diese Behandlungsmethode in Deutschland nicht legal ist, wird sie hier nur zur Info mit erwähnt. Ok?

      Jetzt hat man die Wahl, die Einheiten aufzulösen - Quasi die Bienen wieder zurückzugeben, oder die Bienen zum eigenständigen Volk aufzubauen. Das Volk bekommt dann eine begattete Königin und wird langsam aufgefüttert.

      Noch Fragen?

      Grüße

      Dieter
    • Re. Behandlung

      Hallo Hans,
      warum 2 x 8 Tage?

      Wir entnehmen Brutwaben - lassen sie schlüpfen - behandeln - und geben die Bienen wieder zurück. Der größte Teil Bienen ist schon schon nach 8 Tagen geschlüpft.
      Grüße
      Dieter
    • RE: Brutentnahme

      Queenronja schrieb:

      jetzt steh ich kurz vor der letzten Honigernte und überlege wie ich meine Völker "sauber" durch den Winter bekomme. Ich hab mich viel belesen und auch hier schon so einiges im TS gelernt, aber habe leider immer noch keinen Patenimker....


      Wenn es deine Zeit erlaubt ,am 31.7 2011 wird Frau Pia Aumaier darüber einen Vortag halten.

      In Heinsberg

      Selbst für dich würde sich die Anreise Lohnen.



      MIG Hans.
    • RE: Brutentnahme

      Hallo,

      die Betriebsweise von Dieter ist sehr erfolgversprechend, habe ich 2009 auch durchgeführt.

      Dieses Jahr ist es bei mir nicht so einfach, da ich zu 50% Naturschwärme habe.
      Die bauen über 3 Zargen alles zusammen, da Naturbau!

      Bei mir gilt in erster Linie behandeln bis nichts mehr verdunstet, natürlich gebe ich nach der ersten Behandlung mit AS eine Reizfütterung.
      Wenn der Bien zuwenig Futter eingetragen hat, gebe ich Futterwaben aus dem Vorjahr dazu.

      Eigentlich ist der Imker gezwungen seine Betriebsweise jedes Jahr an die Verhältnisse der Natur und den Bedürfnissen seines Biens anzupassen.
      Denn jedes Jahr ist eine andere Entwicklung der Natur zu beobachten und daher ist jedes Jahr in der Imkerei einer anderen Entwicklung der Völker unterworfen.

      Das ist ja die Herausforderung einer Bienenhaltung, ansonsten wäre unser Hobby nach einigen Jahren schon langweilig geworden.

      Mit freundlichen Grüßen
      Rainer