Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

UnserTeamSpeak-3-Server ist wieder online, für alle Diskussionen rund um die Imkerei und natürlich die aktuellen Tagesprobleme. Wer mag darf sich sehr gerne beteiligen. Natürlich, dauerhaft völlig kostenfrei ! Unsere TeamSpeak-3-Server Adresse lautet: 62.104.20.165:10009 Anfragen zur Installation der Software und ihrer Nutzung immer gerne, zu jeder Zeit, unter 017696570820 oder unter webmaster@derimker.de

  • Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

    Leider wird dieses Kraut beim
    Landwirt und den Gärtnern nicht gern gesehen, ist es denn schlichtweg ein
    Unkraut? Wollen wir uns doch mal die Pflanze näher betrachten. In verschiedenen
    Gegenden (im Volksmund) hat sie einen anderen Namen, Kuhblume, Butterblume,
    Pusteblume, Bienenblume, Saublume, Bettpisser, es gibt wenige Pflanzen
    die so viele volkstümliche Namen hat wie diese. Sie beziehen sich meist auf
    Form, Farbe, Inhaltsstoffe Verwendung und Wirkung. Der botanische Name, der zu
    den Korbblütlern gehört, kommt aus dem Arabischen und heißt übersetzt „pissen
    lassen“ es wir auf die Harntreibende Wirkung hingewiesen. Erstmals beschrieb
    der Arzt, Botaniker und Prof. der Medizin Leonhard Fuchs, nach ihm wurden auch
    die Fuchsien benannt, diese Pflanze in seinem Kräuterbuch als Heilpflanze. Die
    verschiedenen Bitterstoffe, Flavonoide, Aminosäuren, Spurenelemente und
    Vitamine bewirken in allen Pflanzenteilen eine hohe Heilkraft, nierenanregend
    und entwässernd, leicht abführend und entschlackend, wirkt als Tee aber auch
    für eine Salatbereitung, eine ideale Frühjahrskur. In Frankreich wird er sogar
    feldmäßig angebaut.

    Für uns Imker ist der
    Löwenzahn ein willkommener Frülingsblüher, gern sehen wir Wiesen voller gelber
    Blüten. Löwenzahn gehört mit zu den ersten Tracht pflanzen unserer Bienen und
    trägt für eine gute Entwicklung unsere Völker bei. Für ein gute Tracht können
    wir hoffen, wenn die Temperaturen um die 20 Grad sind, eine gute Boden-feuchte
    vorhanden ist aber auch das Wetter mitspielt.

    Wenn die Biene den Löwenzahn
    anfliegt so ist ihr Körper umhüllt mit gelben Pollen.

    Löwenzahnhonig hat einen
    unschätzbaren Wert, er kandiert auf Grund seines hohen Glukosanteils, sehr
    feinkörnig, hat ein kräftiges Aroma mit eine leicht bitterlichen
    Löwenzahngeschmack.

    Für 1kg Honig müssen die
    Bienen 100.000 Blüten anfliegen. Der Löwenzahn öffnet seine Blüten ab 7 Uhr kann aber trüber Witterung mittags wieder
    schließen.

    Löwenzahn ist aber auch für
    viele andere Insekten und Käfer lebensnotwendig.

    Der Samen ist ein
    willkommenes Futter für viele Finkenarten.



    Ich hoffe, wie schon öfter,
    dass das lästige Unkraut mit anderen Augen Betrachtung findet.
    Grüße aus Sachsen von, Hansi. :thumbup:
  • Hallo hansi,
    ein schöner,guter Beitrag !

    Mit anderen Augen in der Betrachtung,das stelle ich bei mir ,immer,wieder,immer mehr fest,seitdem ich Bienen halte.
    Ich fahre irgendwo hin und schon schaue mich erstmal um ,was blüht,was könnte blühen,was nutzt den Bienen.
    Nicht das ich dort anwandere,es werden schon Bienen in der Nähe sein,auch für die schlägt mein Herz .

    Früher waren bei uns die Wiesen überfüllt mit Löwenzahn,dann jahrelang nichts zu sehen und jetzt, seit 2 Jahren wieder, volle Löwenzahnwiesen !
    Die Vermutung liegt nahe,dass die (Mineralstoff-) Düngung die Ursache war,denn gespritzt werden die Wiesen nicht.
    Da auch der Dünger teuer geworden ist,wird vielleicht sparsamer gedüngt.

    Obwohl die Bienen den Löwenzahn befliegen,sind sie darauf schwer auszumachen,wegen der hohen Blütendichte.
    Für Löwenzahnhonig langt es bei uns nicht,aber ein Anteil wird drin sein,die Mischung mit anderen Nektarspendern ergibt einen guten Honig,so wie die Biene ihn für sich richtig hält
    (so erklär ich es meinen Honigkunden,wenn die mal wieder nach Akazienhonig fragen :D ).
  • Grundsätzlich ist es doch so, das Stickstoffgaben die spitzblättrigen Gräser ganz besonders befördern.
    Daher bevorzugen die Landwirte Stickstoffhaltige Düngemittel zur Ertragssteigerung.
    Mit den besten Grüßen,
    Detlef
    Administrator und Initiator des Neuen Imkerforum, seit 2005

  • Hier in Frankreich heisst diese Pflanze "Pisse en lit" (Bettpisser), und sie wird auch als Salat geerntet.

    Ich befinde mich in einer Gegend, wo fast nur Obstanbau betrieben wird. Und in diesen Plantagen wird ein gewisses Grasgemisch gesät, dass diesen Löwenzahn zu einem grossen Anteil enthält. Hier blüht diese Pflanze bereits Anfang März.

    Persönlich finde ich, dass es den Ausdruck "Unkraut" gar nicht geben dürfte. In Französisch heisst "Unkraut" = Mauvaise herbe= Schlechte Pflanze". Ein absoluter Nonsens, denn in der Natur gibt es weder gute noch schlechte Pflanzen.
  • Hallo Gabriel,

    wieviel Löwenzahnhonig deine Bienen jetzt eintragen und ob es genug ist kann man aus der Ferne schlecht beantworten.

    Eine Möglichkeit ist von oben ein Blick in die Kiste, ob du an den obeneren Waben verdeckeltes Futter sehen kannst, oder wenn sie schon Wildbau unter der Folie mit Necktar füllen, haben sie auf jeden Fall erstmal genug.

    Wenn du ganz unsicher bist, kannst du auch ganz vorsichtig - ohne Erschütterungen und Geklapper die Kiste von hinten und / oder vorne ein wenig anheben (nur 1-2cm) und versuchen abzuschätzen ob sie weit weniger wiegt als ein 15 - 20 L Eimer Wasser.

    Wenn sie ordentlich schwer ist, dann ist alles gut, wenn sie viel leichter ist, als ein 20 L Eimer, dann sollstest du dir Rat von einem unserer "alten Hasen" holen. (Als Tipp, wenn du das Gewicht nicht gut schätzen kannst, stell einen vollen 20L Eimer neben die Beute, heb ihn an und dannach - vorsichtig !! mit dem gleichen Arm, hinten die Beute

    Grüsse

    Susanne