Der Raps-Brassica napus

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    • Der Raps-Brassica napus

      Ist eine wirtschaftlich bedeutende Nutzpflanze aus der Familie der Kreutzblütengewächse (Brassiacaceae)
      zu der auch der Senf und Kohl gehören.
      Er besitzen einen intensiven Geschmack, aufgrund von Senfölen, welchen in allen Pflanzen dieser Familie
      vorkommen. Daher haben sich auch viele geschmacklich anspruchsvolle
      Nahrungspflanzen aus dieser Familie entwickelt. Bekannte Bespiele sind die
      Radieschen, der Senf, der Rettich, Kresse und diverse Kohlsorten.
      Genutzt werden die Samen vor allem zur Gewinnung des Rapsöls.Raps ist eine ein- und zweijährige Pflanze, sie erreichen eine Wuchshöhe von 30-150 Zentimetern.Raps kannten schon die alten Römer, dieser lieferte überwiegend Brennstoff für Öllampen.
      Im frühen 19. Jahrhundert stieg der Rapsanbau an, weil sich der Gebrauch des Öls als Beleuchtungs- und
      Nahrungsmittel zunehmend durchsetzte. Als Speiseöl wurde das Rapsöl unter
      anderem wegen seines bitteren Geschmacks nicht gern verwendet.
      Während der beiden Weltkriege wurde in Deutschland der Rapsanbau drastisch erhöht, um sich aus der
      Abhängigkeit von Fett- und Öleinfuhren zu lösen.

      In der heutigen Zeit ist der Raps eine sehr bedeutende Feldfrucht. Jährlich werden viele Millionen Hektar
      Raps in Europa, China, Indien und Nordamerika angebaut. Insbesondere der
      %u201EDoppelnullraps %u2013 00-Raps%u201C wird sehr häufig angebaut. Bei dem Nullraps wurde
      durch Züchtung erreicht, dass anstatt von Erucasäure Ölsäure in der Pflanze
      produziert wird, was ihr einen besseren Geschmack verleiht. Bei dem Doppelnullraps
      wurden noch weitere Inhaltstoffe %u201Eoptimiert%u201C, so dass es dem Olivenöl z.B. in
      Bezug auf die ungesättigten Fette fast überlegen ist. Von der deutschen
      Gesellschaft für Ernährung wird die Nutzung von Rapsöl in der Küche sogar
      angeraten. Von den geernteten Rapssamen wird ein hochwertiges Rapsöl gewonnen.
      Je Hektar lassen sich in etwa 1.500 Liter Rapsöl gewinnen. Rapsöl wird in
      kleinen Teilen als Salat- und Bratöl verwendet. Größere Anteile des Rapsöls
      fließen in die Produktion von Margarine, Mayonaise sowie Schmierstoffe und
      Kosmetika. Zudem wird Rapsöl in großem Umfang verestert (Rapsölmethylester RME)
      und als Biodiesel eingesetzt. Als sogenannter %u201Enachwachsender Rohstoff%u201C wird
      der Raps-Biodiesel staatlich gefördert.

      Rapsöl hat einen Brennwert von ca. 900kcal/100g und enthält ca. 48% Ölsäure,
      22% Linolensäure und Sterole. Die Reste der Rapssamen (%u201ERapskuchen%u201C) nach der
      Pressung werden als eiweißreiches Tierfutter genutzt. Trotzdem muss darauf
      hingewiesen werden das der Verzehr in großen Mengen über längere Zeit bei
      Wiederkäuern Blutarmut verursacht.

      Probleme über kurz oder lang werden unsere Landwirte bekommen wenn der umfassende Rapsanbau durch die
      entstehenden Monokulturen und deren entsprechenden Auswirkungen der Artenarmut
      mit sich bringt. Ob Raps oder Mais, bei diesen Kulturen verschwindet jährlich
      die Humuskrume um Tonnen, unsere Enkel und Urenkel werden sich über diesen
      Raubbau bei uns (bedanken).


      Welchen Stellenwert hat der Raps für uns
      Imker?

      Die Rapstracht ist die Nr1 in den letzten 20 Jahren geworden, und Rapshonig, er ist der häufigste Sortenhonig
      in Deutschland. Eine sehr gute Rapstracht kann Honigerträge im Durchschnitt von
      30-40 kg pro Volk erbringen, und gehört schon bei den meisten Imkern zur
      Haupttracht, demzufolge zur wichtigsten Ertragsquelle.

      Die für uns rein gelb erscheinenden Blüten besitzen im UV-Spektrum breite(Leucht)
      Streifen, welche als(Saftmal) für die Bestäuberinsekten dienen. Diese Streifen auf den Blüten
      können von z.B. Bienen gut erkannt werden und führen die Insekten direkt zu
      Pollen und Nektar, der für unsere Bienen die höchsten Nährwerte bringt.

      Der Raps honigt bei Temperaturen von 17-25 Grad und bei genügend Feuchtigkeit gibt die Pflanze
      genügend Siebröhrensaft ab, bei einer hohen Abnahme wird die Pflanze wiederum
      angeregt mehr Nektar zu produzieren was oft zu Massentrachten führen kann. Von
      einer Massentracht wird dabei immer dann gesprochen, wenn die Honigbienen mehr
      Nahrung in den heimischen Bienenstock eintragen, als sie momentan selbst verbrauchen
      können
      , sind quasi mit dieser Situation überfordert.
      Rapshonig ist mild. Er hat den typischen süßlich milden Kohlgeruch, aber sein hoher Glukoseanteil bewirkt
      seine cremige Konsistenz und eine helle
      weiße Färbung.Der Rapshonig mit seinen sehr hohen Glukoseanteil ist beliebt bei Herz %u2013Kreislaufproblemen da er den Stoffwechsel anregt.

      Für Wanderimker ist es ratsam
      ihre Völker nicht unmittelbar, oder gar ins Rapsfeld zustellen, da der Raps
      Gase ausströmt (Lachgas) die den Bienenflug beeinträchtigen können.

      Unser Rapshonig ist für
      manche Kunden unentbehrlich, andere wiederum können ihn nicht erriechen.
      Grüße aus Sachsen von, Hansi. :thumbup:
    • Ergänzung zur Rapstracht

      Da es oft bei günstiger Witterung, bei Raps zu einer Massentracht kommt, möchte ich meine Eindrücke noch schildern.
      Eine Tracht wie die Massentracht des Rapses, da machen unsere Bienen so einen Lärm, er ist etwa so zu deuten als wenn das ganze Bienenhaus schwärmt..Diese Situation kenne ich von keiner anderen Tracht.

      Eine gute Rapstracht kostet unseren Völkern auch viele Flugbienen.
      Fördert bei unseren Völkern den Schwarmtrieb, bewirkt wiederum günstige Bedingungen für unsere Weiselzucht.Wer zu dieser Zeit den Bautrieb nicht nutzt ist selbst schuld, denn 10 MW und noch mehr ist für ein intaktes Volk keine Hürde.
      Das Hauptproblem der Massentracht ist aber immer, dass der Honig zu feucht eingelagert wird, selbst verdeckelter Honig kann auch zu feucht sein. Es wird oft angenommen, wenn der Honig gedeckelt ist verändert er sich nicht mehr, dem ist nicht so.Ein gutes Stockklima reift auch gedeckelter Honig noch aus, vorausgesetzt die Bienendichte ist vorhanden.
      Trotzdem bewirkt der Raps bei unseren Bienen eine enorme Schubkraft und macht vitale Völker.
      Grüße aus Sachsen von, Hansi. :thumbup: