Hallo Kollegen,
das Mini-Plus ist ein sehr gutes und arbeitsarmes Begattungssystem.
Dies resultiert meines Erachtens insbesondere aus zwei wichtigen Eigenschaften:
1. Es lässt sich problemlos überwintern
2. Es ermöglicht die Prüfung einer Königin und eine artgerechte Bienenhaltung
Wie komme ich zu diesem Schluß?
Honigbienen leben auf der Oberfläche der Waben, also in der Wabengasse. Denn die europäischen Bienen bauen immer mehrwabige Nester. Nur so funktioniert ihr Thermoregulationssystem ausreichend und die Brut wächst unter optimalen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten heran.
Das erreichen nun MehrWabenKästchen (MWKs) und Mini-Plus ist eines (der größeren) davon.
Die Prüfung der begatteten Weisel erfordert eine mehrmonatige Legeperiode und beinhaltet meist auch das Verhalten der Arbeiterinnen-Nachkommen. Sehr kleine Kästchen schränken die Weisel in ihrem natürlichen Legeverhalten ein und sind deswegen kaum geeignet. Selbst Honigleistung und Überwinterungsverhalten können im Mini-Plus gut geprüft werden.
Mini-Plus Völker, selbst eher spät erstellte, erreichen bis zur Traubenbildung im Spätherbst problemlos vier bis fünf Zargen Stärke. Die quadratische Zarge mit 6 Waben ermöglicht eine echte Überwinterungstraube. Die Beuten können wie normale Ableger gegen Parasiten behandelt werden. In durchschnittlichen Klimata überwintern 4-5 zargige Mini-Plus Völker ein Einzelaufstellung vergleichbar mit Ablegern. An rauen Standorten ist eine Gruppierung zu Viererblöcken vorteilhaft.
Wieso halte ich die Mini-Plus Betriebsweise für arbeitsarm?
Das aufwendige Erstellen von Begattungseinheiten entfällt komplett. Überwinterte Mini-Plus werden in Einzelzargen zerlegt. Hierbei werden Drohnenwaben aussortiert, Futterwaben jeweils aussen eingehängt, Brutwaben dazwischen.
Der Weisel ist durch die Kleinteiligkeit der Beute schnell gefunden und bleibt meist in einer Zarge zum Aufbau des nächsten "Hochhauses". Die Einweiselung erfolgt fast immer als schlupfreife Zelle. Lebendeinweiselung und sogar Zucht/Weiselzellenpflege direkt im Mini-Plus sind aber gut möglich.
Füttern erfolgt, wenn nötig (Winter, sehr lange Schlechtwetter-/trachtfreie Periode), in der Regel flüssig im Trog oder evtl. in Taschen.
Für die Belegstellenbeschickung ist ein Drohnengitter vor dem Flugloch Pflicht. Für Besamungsaktionen sollte unbedingt auch ein Weiselgitterchen anbringbar sein.
Leider gestatten momentan bei weitem nicht alle Belegstellen Mini-Plus. Allerdings meine ich hier eine Änderung im Verhalten der Belegstellenbetreiber zu erkennen.
Sehr angenehm ist die Einweiselung von Mini-Plus Königinnen in Wirtschaftsvölker: Einfach das Mini-Plus ohne Boden auf das Bienenfluchtloch im Zwischendeckel des Wirtschaftsvolkes stellen, fertig. Bei altersschwachen Wirtschaftsweiseln kann man sich auch deren Abdrücken sparen.
Nebenbei gibt es noch eine ganze Reihe angenehmer Seiteneffekte:
1. falzlose Magazinbeute
2. kompatibel mit Flachzargen (insbesondere Langstroth-Dadant Honigräume; zwei Mini-Plusrähmchen in Reihe ergeben ein Langstroth flach)
3. kontinuierliche Futterteigversorgung ist nicht erforderlich
4. geeignet für die Pflege von instrumentell zu besamenden Weiseln
Je nach persönlichen Vorlieben gibt es Mini-Plus als Kunststoff- wie auch zunehmend verbreiteter als Massivholz-Beuten.
Insbesondere bei Kunststoffbeuten ist allerdings darauf zu achten dass nur der modifizierte/neue Boden eine für die Überwinterung ausreichende Belüftung ermöglicht.
Viele Grüße und viele kritische Kommentare wünscht
Mindelsee
das Mini-Plus ist ein sehr gutes und arbeitsarmes Begattungssystem.
Dies resultiert meines Erachtens insbesondere aus zwei wichtigen Eigenschaften:
1. Es lässt sich problemlos überwintern
2. Es ermöglicht die Prüfung einer Königin und eine artgerechte Bienenhaltung
Wie komme ich zu diesem Schluß?
Honigbienen leben auf der Oberfläche der Waben, also in der Wabengasse. Denn die europäischen Bienen bauen immer mehrwabige Nester. Nur so funktioniert ihr Thermoregulationssystem ausreichend und die Brut wächst unter optimalen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten heran.
Das erreichen nun MehrWabenKästchen (MWKs) und Mini-Plus ist eines (der größeren) davon.
Die Prüfung der begatteten Weisel erfordert eine mehrmonatige Legeperiode und beinhaltet meist auch das Verhalten der Arbeiterinnen-Nachkommen. Sehr kleine Kästchen schränken die Weisel in ihrem natürlichen Legeverhalten ein und sind deswegen kaum geeignet. Selbst Honigleistung und Überwinterungsverhalten können im Mini-Plus gut geprüft werden.
Mini-Plus Völker, selbst eher spät erstellte, erreichen bis zur Traubenbildung im Spätherbst problemlos vier bis fünf Zargen Stärke. Die quadratische Zarge mit 6 Waben ermöglicht eine echte Überwinterungstraube. Die Beuten können wie normale Ableger gegen Parasiten behandelt werden. In durchschnittlichen Klimata überwintern 4-5 zargige Mini-Plus Völker ein Einzelaufstellung vergleichbar mit Ablegern. An rauen Standorten ist eine Gruppierung zu Viererblöcken vorteilhaft.
Wieso halte ich die Mini-Plus Betriebsweise für arbeitsarm?
Das aufwendige Erstellen von Begattungseinheiten entfällt komplett. Überwinterte Mini-Plus werden in Einzelzargen zerlegt. Hierbei werden Drohnenwaben aussortiert, Futterwaben jeweils aussen eingehängt, Brutwaben dazwischen.
Der Weisel ist durch die Kleinteiligkeit der Beute schnell gefunden und bleibt meist in einer Zarge zum Aufbau des nächsten "Hochhauses". Die Einweiselung erfolgt fast immer als schlupfreife Zelle. Lebendeinweiselung und sogar Zucht/Weiselzellenpflege direkt im Mini-Plus sind aber gut möglich.
Füttern erfolgt, wenn nötig (Winter, sehr lange Schlechtwetter-/trachtfreie Periode), in der Regel flüssig im Trog oder evtl. in Taschen.
Für die Belegstellenbeschickung ist ein Drohnengitter vor dem Flugloch Pflicht. Für Besamungsaktionen sollte unbedingt auch ein Weiselgitterchen anbringbar sein.
Leider gestatten momentan bei weitem nicht alle Belegstellen Mini-Plus. Allerdings meine ich hier eine Änderung im Verhalten der Belegstellenbetreiber zu erkennen.
Sehr angenehm ist die Einweiselung von Mini-Plus Königinnen in Wirtschaftsvölker: Einfach das Mini-Plus ohne Boden auf das Bienenfluchtloch im Zwischendeckel des Wirtschaftsvolkes stellen, fertig. Bei altersschwachen Wirtschaftsweiseln kann man sich auch deren Abdrücken sparen.
Nebenbei gibt es noch eine ganze Reihe angenehmer Seiteneffekte:
1. falzlose Magazinbeute
2. kompatibel mit Flachzargen (insbesondere Langstroth-Dadant Honigräume; zwei Mini-Plusrähmchen in Reihe ergeben ein Langstroth flach)
3. kontinuierliche Futterteigversorgung ist nicht erforderlich
4. geeignet für die Pflege von instrumentell zu besamenden Weiseln
Je nach persönlichen Vorlieben gibt es Mini-Plus als Kunststoff- wie auch zunehmend verbreiteter als Massivholz-Beuten.
Insbesondere bei Kunststoffbeuten ist allerdings darauf zu achten dass nur der modifizierte/neue Boden eine für die Überwinterung ausreichende Belüftung ermöglicht.
Viele Grüße und viele kritische Kommentare wünscht
Mindelsee