Unsere Imkerei im Frühjahr

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    • Unsere Imkerei im Frühjahr

      Unsere Imkerei im Frühjahr

      so langsam geht es bei unseren Bienen wieder los! Nun steht uns Imkern und unseren Bienen ein entscheidender Monat ins Haus. Die Frühjahrsentwicklung der Bienenvölker setzt ein und die Umstellung von langlebigen Winterbienen zu den kurzlebigeren Sommerbienen beginnt. In wärmeren Gegenden häufen sich die Flugtage und wir beobachten einen kontinuierlich steigenden Polleneintrag.

      Pollenversorgung:
      In den meisten Gegenden beginnt das Pollenangebot mit der Erikablüte. Weiter geht es dann mit den Weidenkätzchen, eine Pollentracht, die für die Bienen sehr interessant ist, handelt es sich dabei doch um einen Pollen, der einen hohen Eiweißgehalt und Fettsäuregehalt hat. Das Verhältnis liegt sehr harmonisch und die Verdauung unserer Bienen, die sich auf frischen Pollen umstellen müssen, wird dadurch nicht negativ beeinflusst. Nicht zu unterschätzen sind auch die Pollenmengen, die unsere Bienen in dieser Zeit von Huflattich, Buschwindröschen und anderen unscheinbar in Gebüschnähe und an Waldlichtungen blühenden Blümchen sammeln. Allesamt Pollenspender, die den Bienen nun helfen, auf die Höhe zu kommen. Etwa 3 Wochen nach der Weidenkätzchenblüte blühen auch die ersten Kirschen.

      Die Kirsche als solches ist für unsere Bienen eine nicht besonders interessante Tracht, da sowohl die Pollen- als auch die Nektarmenge nicht besonders hoch sind und auch die Inhaltsstoffe sowohl des Pollen als auch des Nektars nicht unbedingt reizen. Nun werden Sie sich sicher fragen, warum nun aber die Bienen gerade diese Blüten so sehr befliegen. Dies hängt mitunter damit zusammen, dass die Bienen zu dieser Jahreszeit keine anderen Trachten im entsprechenden Ausmaß finden. Doch Achtung! Ein zu rascher Brutbeginn ist auch in den Monaten März / April noch gefährlich! Immer wieder haben wir es auch noch in diesen Monaten mit Witterungskapriolen zu tun. Die Temperaturen gehen auf und ab.

      Wechsel Winterbienen – Sommerbienen:
      Es kann vorkommen, dass man an warmen Tagen in die Völker hineinsieht und die Bienenvölker gerade nur so strotzen vor Kraft und die Volksstärke überdurchschnittlich gut ist. Will man dann der Familie bei einem sonntäglichen Ausflug die Prachtvölker zeigen, kommt es dann eine Woche später zu einem herben Rückschlag. Die Völker sind gar nicht mehr so stark, die Bienenmasse hat dramatisch abgenommen. Was ist los? Sehr schnell bekommen manche Imker in dieser Situation Panik und suchen nach Schuldigen, denn so was kann ja kaum mit rechten Dingen zugehen. Es muss einfach was passiert sein. Stimmt, in solchen Fällen ist sehr wohl was passiert, die Winterbienen sind abgeflogen und die kurzlebigen Sommerbienen sind noch nicht soweit. Deshalb haben die Bienen in dieser Jahreszeit oftmals einen kleinen oder auch größeren Einbruch der Bienenmasse. Dies ist ein natürlicher Vorgang, den unsere Bienenvölker stärker oder schwächer jährlich durchleben. Meist hat sich dieses Bild in ein bis max. zwei Wochen wieder gelegt und die Bienenvölker entwickeln sich sprunghaft. Eine wichtige Arbeit bei den Bienen in dieser Jahreszeit ist wieder die Futterkontrolle. Kontrollieren sie dabei nicht nur die Futtermenge, sondern auch den Umstand, dass die Bienen das Futter erreichen können. Ein Einengen der Völker kann sich sehr positiv auf die Völker auswirken. Zu viel Platz bedeutet eine zu hohe Masse, die erwärmt werden muss, was wiederum zu einem erhöhten Futterbedarf führt.

      Nun aber noch einige Worte zur Varroamilbe! Ja, Sie haben richtig gelesen, die erste Varroabekämpfung erfolgt nämlich bereits zu dieser Zeit. Es handelt sich dabei durchwegs um eine bio-technische Maßnahme. Die Varroa befällt zu dieser Zeit sehr schnell die Brut, das liegt in der Natur, sie will sich in den Brutzellen ja so rasch als möglich vermehren. Das heißt, beginnen die Bienenvölker sehr zaghaft mit der Brutaktivität, werden die Milben diese wenigen Brutzellen befallen und die Bienen darin schädigen. Haben wir z. B. 100 Brutzellen und 10 Varroamilben, von denen wir ausgehen müssen, sind 10 Prozent der schlüpfenden Brut geschädigt. Haben wir allerdings 1000 Brutzellen und 10 Milben, sind nur 1 Prozent der schlüpfenden Bienen geschädigt. Ein Umstand, der zur Auswinterung der Bienenvölker sehr positiv beitragen kann. Hier hilft uns Imkern die Carnica-Biene sehr weiter, denn ihr Rassentypus beschreibt einen nicht zu frühen, allerdings, wenn mit der Bruttätigkeit begonnen, sehr zügigen Brutverlauf. Ein Phänomen, das wir unbedingt beobachten sollten. Gerade für Züchter kann diese Eigenschaft ein interessantes Kriterium sein, das in die Ausleseverfahren mit eingerechnet werden kann. Ansonsten kann in den Monaten März / April die Devise gelten: Wenig Störung, viel Wärme und gute Futterversorgung!

      Beste Grüße

      Dieter