Die Bienenweide im Frühling ist für die Bienen überlebenswichtig!
Gabriele Langmeyer
Die meisten Bienenvölker verhungern im Frühjahr und nicht während des Winters, da sich ein massiver Nahrungsbedarf erst im Vorfrühling durch das Brutgeschehen einstellt. Die Anlage des Brutnestes zwingt die Bienen auf einen Wabenstandort und bei einem Kälteeinbruch können dann mehrere Waben nicht überstiegen werden. So können Bienen auch dann verhungern, wenn auf Randwaben Futter vorhanden ist. Dadurch ist es wichtig, an einem warmen Tag kurz den Wabensitz zu kontrollieren, jedoch ohne die Völker groß zu stören oder massiv Waben umzuhängen. Nur im Notfall kann eine Futterwabe zugehängt werden. Doch am wichtigsten ist für die Bienen frischer Pollen für die Ammenbienen und für die junge Brut. Sie benötigen das frische Protein (Eiweiß) und die im Pollen enthaltenen Wuchsstoffe und Pflanzenhormone. Diese Stoffe fördern ebenfalls eine verstärkte Eiablage der Königin und somit einen intensiven Bruteinschlag.
Diese Pflanzenhormone sind im Pollen in unterschiedlicher Konzentration enthalten. So möchte ich einige wichtige Frühtrachtpflanzen vorstellen, die ideal zur Brutförderung sind. Die ganz zeitigen Frühblüher sollten immer in unmittelbarer Nähe der Bienenvölker sein, da das Wetter nur kurze Ausflüge erlaubt. Die Bienen brauchen bei der Rückkehr ein warmes und trockenes Flugbrett. Eine Landung im Schnee wäre tödlich, daher auch vor den Beuten auf eine trockene Fläche achten. Ein schönes Frühbeet im Imkergarten könnte auf jeden Fall Winterling, Schneeglöckchen, Christrosen, Frühlingsknotenblumen, Krokus, Märzenbecher und Schneeheide bergen. Alle, außer der Schneeheide, haben einen knolligen Wurzelstock oder Zwiebeln. Daher sollte das Beet nach der Bepflanzung nicht mehr umgegraben werden und als Schutz eine Laub- oder Mulchschicht belassen werden. Der Winterling, Schneerose, Leberblümchen, Kuhschelle, Buschwindröschen, Lerchensporn und Akelei sind erste Pollenspender aus der Familie der Hahnenfußgewächse.
Für alle Vertreter gilt: nicht abschneiden, Laub nicht entfernen oder umgraben. Das Beet einfach so lassen wie es ist, am besten unter lichten Bäumen oder Sträuchern, wo im Sommer die Leere nicht stört. Auch in der Naturwiese gedeihen die Pflanzen, ebenso die Zwiebelpflanzen Schneeglöckchen, Krokus, Blausternchen, Märzenbecher und Bärlauch. Ihre Zwiebeln werden im Herbst in den Boden gelegt (12–15 cm tief) und dort belassen. Nach der Blüte im Frühling einziehen lassen und die Blätter nicht abschneiden. Die Zwiebeln vermehren sich vegetativ. So sind es jedes Jahr ein paar mehr, wenn der Standort stimmt. Sie alle liefern wertvollen Nektar und hochwertigen Pollen, vor allem die Frühlingskrokusse. Ich möchte noch einige Staudenpflanzen vorstellen, die die Frühtracht verbessern: Rote Taubnessel, Huflattich, Pestwurz, Gemswurz und Kresse-Arten. Diese zählen eigentlich zu den Unkräutern. Im Garten kann man sie in einem Naturgarten, Biotop oder Waldstück belassen, sie vermehren sich von alleine.
Abschließend möchte ich noch einige Sträucher und Bäume nennen, die als Frühblüher für die Bienen unverzichtbar sind. Die ersten sind Hasel, Erle und Seidelbast, gefolgt von Kornelkirsche und Weidenarten, dann blühen Heckenkirschen, Schwarzdorn, Johannisbeere, Stachelbeere, Feldahorn und Bergahorn. Nur im Gebirge: die Alpenrose (für Gärten ungeeignet.) Jene Imker, die eine größere Fläche zur Verfügung haben, sollten von jedem Vertreter ein oder mehrere Exemplare anpflanzen, die Bienen und Wildbienen, aber auch Vögel und Wildtiere werden es ihnen danken. Auch wir Menschen erfreuen uns nach dem Winter an den Frühblühern ganz besonders. Beim Ankauf ist auf gute Qualität zu achten, alle Gärtnereien, Baumschulen führen Samen und Pflanzen, manche auch mit Hinweisen auf Bienen.
Quelle: B I E N E N V A T E R • Heft 3, 2005, Seite 27/28
Hier noch einige Pollenfarben:
Höschenfarbe: Herkunft:
ockergelb Schwarzerle
schwefelgelb Haselnuß, Rot- und Weißbuche, Goldregen
zitronengelb die häufigsten Weidenarten
goldgelb Zitterpappel
blau Krokus
weiß Winterling
orangerot Schneeglöckchen
gelblichweiß Buschwindröschen, Narzisse
braungelb Kornelkirsche, Mandelbaum, Spitzwegerich
rotgelb Löwenzahn, Huflattich, Birne, Heidelbeere
blassgelb Stachel- und Johannisbeere, Ahorn, Lilien
Beste Grüße
Dieter
Gabriele Langmeyer
Die meisten Bienenvölker verhungern im Frühjahr und nicht während des Winters, da sich ein massiver Nahrungsbedarf erst im Vorfrühling durch das Brutgeschehen einstellt. Die Anlage des Brutnestes zwingt die Bienen auf einen Wabenstandort und bei einem Kälteeinbruch können dann mehrere Waben nicht überstiegen werden. So können Bienen auch dann verhungern, wenn auf Randwaben Futter vorhanden ist. Dadurch ist es wichtig, an einem warmen Tag kurz den Wabensitz zu kontrollieren, jedoch ohne die Völker groß zu stören oder massiv Waben umzuhängen. Nur im Notfall kann eine Futterwabe zugehängt werden. Doch am wichtigsten ist für die Bienen frischer Pollen für die Ammenbienen und für die junge Brut. Sie benötigen das frische Protein (Eiweiß) und die im Pollen enthaltenen Wuchsstoffe und Pflanzenhormone. Diese Stoffe fördern ebenfalls eine verstärkte Eiablage der Königin und somit einen intensiven Bruteinschlag.
Diese Pflanzenhormone sind im Pollen in unterschiedlicher Konzentration enthalten. So möchte ich einige wichtige Frühtrachtpflanzen vorstellen, die ideal zur Brutförderung sind. Die ganz zeitigen Frühblüher sollten immer in unmittelbarer Nähe der Bienenvölker sein, da das Wetter nur kurze Ausflüge erlaubt. Die Bienen brauchen bei der Rückkehr ein warmes und trockenes Flugbrett. Eine Landung im Schnee wäre tödlich, daher auch vor den Beuten auf eine trockene Fläche achten. Ein schönes Frühbeet im Imkergarten könnte auf jeden Fall Winterling, Schneeglöckchen, Christrosen, Frühlingsknotenblumen, Krokus, Märzenbecher und Schneeheide bergen. Alle, außer der Schneeheide, haben einen knolligen Wurzelstock oder Zwiebeln. Daher sollte das Beet nach der Bepflanzung nicht mehr umgegraben werden und als Schutz eine Laub- oder Mulchschicht belassen werden. Der Winterling, Schneerose, Leberblümchen, Kuhschelle, Buschwindröschen, Lerchensporn und Akelei sind erste Pollenspender aus der Familie der Hahnenfußgewächse.
Für alle Vertreter gilt: nicht abschneiden, Laub nicht entfernen oder umgraben. Das Beet einfach so lassen wie es ist, am besten unter lichten Bäumen oder Sträuchern, wo im Sommer die Leere nicht stört. Auch in der Naturwiese gedeihen die Pflanzen, ebenso die Zwiebelpflanzen Schneeglöckchen, Krokus, Blausternchen, Märzenbecher und Bärlauch. Ihre Zwiebeln werden im Herbst in den Boden gelegt (12–15 cm tief) und dort belassen. Nach der Blüte im Frühling einziehen lassen und die Blätter nicht abschneiden. Die Zwiebeln vermehren sich vegetativ. So sind es jedes Jahr ein paar mehr, wenn der Standort stimmt. Sie alle liefern wertvollen Nektar und hochwertigen Pollen, vor allem die Frühlingskrokusse. Ich möchte noch einige Staudenpflanzen vorstellen, die die Frühtracht verbessern: Rote Taubnessel, Huflattich, Pestwurz, Gemswurz und Kresse-Arten. Diese zählen eigentlich zu den Unkräutern. Im Garten kann man sie in einem Naturgarten, Biotop oder Waldstück belassen, sie vermehren sich von alleine.
Abschließend möchte ich noch einige Sträucher und Bäume nennen, die als Frühblüher für die Bienen unverzichtbar sind. Die ersten sind Hasel, Erle und Seidelbast, gefolgt von Kornelkirsche und Weidenarten, dann blühen Heckenkirschen, Schwarzdorn, Johannisbeere, Stachelbeere, Feldahorn und Bergahorn. Nur im Gebirge: die Alpenrose (für Gärten ungeeignet.) Jene Imker, die eine größere Fläche zur Verfügung haben, sollten von jedem Vertreter ein oder mehrere Exemplare anpflanzen, die Bienen und Wildbienen, aber auch Vögel und Wildtiere werden es ihnen danken. Auch wir Menschen erfreuen uns nach dem Winter an den Frühblühern ganz besonders. Beim Ankauf ist auf gute Qualität zu achten, alle Gärtnereien, Baumschulen führen Samen und Pflanzen, manche auch mit Hinweisen auf Bienen.
Quelle: B I E N E N V A T E R • Heft 3, 2005, Seite 27/28
Hier noch einige Pollenfarben:
Höschenfarbe: Herkunft:
ockergelb Schwarzerle
schwefelgelb Haselnuß, Rot- und Weißbuche, Goldregen
zitronengelb die häufigsten Weidenarten
goldgelb Zitterpappel
blau Krokus
weiß Winterling
orangerot Schneeglöckchen
gelblichweiß Buschwindröschen, Narzisse
braungelb Kornelkirsche, Mandelbaum, Spitzwegerich
rotgelb Löwenzahn, Huflattich, Birne, Heidelbeere
blassgelb Stachel- und Johannisbeere, Ahorn, Lilien
Beste Grüße
Dieter
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