Nach der Frostwoche im April

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    • Nach der Frostwoche im April

      Hallo zusammen,

      nachdem ich jetzt zwei Jahre lang als stiller Mitleser alle Frage allein durch Suchen und Lesen beantwortet bekam muß ich zu meiner aktuellen Beobachtung doch mal einen Thread erstellen:

      In der vergangenen Woche war bei uns (wie bei Vielen) nicht wirklich Flugwetter - und somit gabs auch nichts von außen zu beobachten oder gar Beute öffnen und nachgucken.
      Nachdem es die Mädels (zwei Völker in Dadant) gestern schon wieder ins Freie getrieben hat konnte ich endlich nach dem Rechten sehen.
      Prinzipiell ist alles in bester Ordnung: Königinnen sind da, Brut in allen Stadien ebenfalls und frischer Nektar tropft aus allen Waben :D
      Auch die Honigräume wurden angenommen und die ersten Mittelwände zwischen den bereits ausgebauten Rähmchen werden bearbeitet.

      ABER:
      Aus den vor eineinhalb Wochen noch voll verdeckelten Brutwaben sind die Meisten geschlüpft, die leeren Zellen aber (noch) nicht wieder auch nur ansatzweise vollständig bestiftet.
      Kann es sein dass die Königinnen wegen der Kälte auch erstmal langsamer machen mit Eier legen?
      Außerdem liegen auf dem Boden jeweils ca. 1.500 tote Arbeiterinnen :(
      Ist das der "natürliche" Totenfall und die Mädels sind bei dem Sauwetter noch nicht einmal zum Sterben raus gegangen?

      Kann sich vielleicht einer der älteren Hasen hier das erklären? Ich bin erst im dritten Jahr und die letzten beiden Jahre hatten wir keine so lange Frostperiode wenn eigentlich schon Tracht herrscht...

      Viele Grüße,
      Martin
    • Ich bin zwar keine alter Hase, aber meinen Senf geb ich trotzdem dazu.
      Hast du Carnica od. Buckfast ?
      Was hast du das Volk eingeengt ?
      Wie ist der Standort, geschützt, oder freie Fläche ?
      Die die ihre Völker warm stehen hatten über den Winter, hatten die letzten Wochen sehr starken Totenfall bzw.einen Einbruch der Bienenmasse von teilweise 50%, mein Kumpel hat von 15 Völkern 2 die Trachtstärke haben, aber nur deshalb weil sie im Schatten standen wo die Wintermonate fast keine Sonne hin kam.
    • Ich denke mal, man könnte meine Völker am Ehesten als "Landrasse" bezeichnen: die Königinnen selbst sind Carnica aber bei den Arbeiterinnen sind durchaus auch einige Buckies dabei ;)
      Sie sind eingeengt auf 5 Brutwaben + 1 MW (die sie schon ausgebaut haben) und einem Drohnenrahmen von denen ich beim nächsten Mal jeweils die obere Hälfte schneiden werde.
      Sie stehen frei auf einer Wiese am Waldrand, also nicht sonderlich geschützt
      Aus dem Winter sind sie sehr gut gekommen und die Volksstärken machen mir keine Bedenken. Wie gesagt, nach dem Einengen haben sie eine ganze MW und fast einen ganzen Drohnenrahmen ausgebaut und auch im HR sitzen sie schon (ca. ein Viertel eines HR, 4 ausgebaute Rähmchen und 6 MW ist bevölkert).

      Mir geht es nur darum zu verstehen warum die beiden Kö's aktuell scheinbar schlechter stiften und woher die toten Bienen kommen.
    • Die 6. MW hätte ich bei Carnica Landrasse nicht gegeben, es sei denn die letzte Wabe ist ein komplettes Pollenbrett.
      Wenn du DR und MW gleichzeitig gibst mußt du bedenken das die Lücke zwischen Futter und Brutwaben extrem groß ist und wenn es paar Tage kalt war könnten sie Hunger gelitten haben was den hohen Totenfall erklären könnte.
      Es könnte sein das sie das Brutnest verhonigt haben und jetzt nach u.nach alles fürs bauen verbraten haben, was die Brutlücken erklären könnte, auf Grund des großen Abstandes zu Futter.
      DR und MW gleichzeitig ist bei einem starkem Volk welches zb.schon einen ganzen HR besetzt und da schon einlagert kein Problem, aber ist es noch nicht so weit kann es den Tod bedeuten.
      Meine Bienen stehen alle in Tälern wo den ganzen Winter keine Sonne hin kommt, die haben sich fast den ganzen Winter wie tot verhalten, das Ergebnis ist das sich die Bienen nicht verbraucht haben.
      Stehen sie frei, wird es schnell warm, die Bienen fliegen, brüten, verbraten den ganzen Pollen den sie aber im Frühjahr brauchen, also fangen die erst an zu brüten wenn Pollen rein kommt, dann ist aber die Uhr der Winterbienen bereits abgelaufen, das Ergebnis kannst du dir vorstellen.
      Meine fangen auf Grund des kühlen Standortes nicht eher an zu brüten, haben aber unverbrauchte Winterbienen, volle Pollenkammern und müssen nicht bei riskanten Wetterbedingungen ausfliegen wo die Hälfte der Bienen verloren geht.

      Gerdes hat auf dem letzten Vortrag den ich gesehen habe auch erzählt Bienen müssen da stehen wo der Schnee als erstes taut, das ist meiner Meinung nach total falsch, gerade wenn Buckfast mit im Spiel ist, erfahren werde ich es zwar nie, aber mich würde echt interessieren wieviel Völker der dieses Jahr in Trachtstärke hat :)

      So, jetzt hab ich viel geschrieben, nun kannst du selber rätseln.....
    • DR und MW wurden nicht gleichzeitig gegeben.
      Meine Betriebsweise in (noch) 1:1 die Gleiche wie die meines (ehemaligen) Imkerpaten der das in über 20 Jahren so für sich ausgearbeitet hat als er damals von DN auf Dadant umgestiegen ist.

      Beim Einengen wird der Brutraum folgendermaßen zusammengesetzt:
      • 1 Pollenwabe
      • alle Waben mit Brut
      • 1 MW
      • Schied
      • Futterwaben
      alle leeren Rähmchen und weitere Pollenwaben kommen raus.

      Nachdem die MW ausgebaut ist bekommen die Mädels einen DR - und wenn dieser zumindest angefangen wurde zu bebauen dann gibts den HR.

      Wir sind also gar nicht so weit voneinander entfernt, nur dass bei mir nicht die 5. sondern die 1. Wabe ein komplettes Pollenbrett war ;)

      Hunger könnte eine Erklärung sein... Das Brutnest war/ist auf den Waben 2-6, dann kommt der DR, das Schied und dann erst (altes) Futter. Bzw. natürlich das was sie schon in den HR getragen hatten.
      Wenn sie auf der Brut sitzen (was sie ja üblicherweise tun wenn es sehr kalt ist) und es lange genug kalt ist dass die Futterkränze um das Brutnest aufgebraucht sind, dann ist es wohl zu weit als dass sie es erreichen können ohne die Brut abkühlen zu lassen...

      Wie dem auch sei: Danke für Deine Überlegungen.
      Am Wochenende ist Vereinsstammtisch dann werde ich die Beobachtungen auch schildern. Mal sehen was die Kollegen dazu sagen.

      Gruß,
      Martin
    • Hallo allerseits,
      meine Völker hatten Anfang April noch genug Futter, nach der langen warmen Schönwetterphase haben sie zu Beginn der Obstblüte den Honigraum bekommen.

      Vor Beginn der Kälteperiode noch eine Futterwabe unten eingeschoben.

      Ich habe Völker in Zander Jumbo, teils mit FZ oben drauf, teils in Lagerbeuten ( Honigraum auf selber Ebene dahinter).
      Mir ist aufgefallen, dass die Völker in Lagerbeuten so gut wie keinen Totenfall haben, die Völker mit KÖ 2015 in normalen Beuten mehr als die Altvölker (waren in der Entwicklung schon viel weiter). Futter haben sie alles noch genug, aber die Brutflächen waren für die enorm lange Kälteperiode zu groß.

      Am Samstag sind alle wieder voll geflogen und haben viel Pollen und jede Menge Wasser eingetragen. Hoffen wir, dass der Mai besser wird.

      grüße, s.
    • Newbee,
      die Pollenwabe ist schon an der Beutenwand, die letzte hinter dem Schied ganz außen, oder die erste hinter dem Schied, jeder sagt es anders :)
      Alle Waben mit Brut einengen konnte man dieses Jahr vergessen, zumindest bei mir, die Kös hatten bei wenigen Völkern zwischzeitlich Platzmangel und sind hinter das Schied gegangen, hab ich so auch noch nicht erlebt :)

      Ich hab mir auf Grund der diesjährigen Erfahrungen überlegt, starke Völker mit 9 -10 ausgewinterten Wabengassen bekommen 5 Waben hinter dem Schied und schwache mit 5 Waben zb. nur 3 Waben egal wieviel Brut (mehr wie die eingeengten Waben wird es eh nicht sein)

      Danach kommt erstmal der HR nur mit Mittelwänden, dann bleiben die Völker solange stehen bis angefangen wird im HR zu bauen, dann wird eine MW im Brutraum gegeben, wird der erste HR gut gebaut, knapp halb voll mit Bienen kommt der DR und der 2.HR, und dann erstmal Schluß.
      Gibst du den DR eher kann es sein das die Murksbau drauf machen oder die Lücke nicht überbrücken können.

      So kannst du von jeder Volksstärke Honig ernten und dann wenn oben richtig was los ist kann man immer noch entscheiden, haben die zu viel Waben im BR, dann kommt das Pollenbrett raus, oder die machen Unterbau an der BR-Rähmchen, da kommt noch ne MW rein.

      Ich habe dieses Jahr Mitte März eingeengt und Anfang April den ersten HR gegeben aber meiner Meinung nach eine Woche zu spät, ich liege aber 300 m über 0, bei zb. 50 m über 0 ist es sicher 2 - 3 Wochen eher und ich habe 5,1 Zellen, da geht die Entwicklung bissel schneller und eine ganze Menge mehr Zellen pro Wabe, was zu berücksichtigen ist.

      Gelingt es perfekt ist immer über dem Brutnest im HR ein Bogen der nicht mit Nektar belegt ist, ist der Bogen nicht mit Nektar belegt und unten sind Weiselzellen, das Brutnest nicht verhonigt wollen die meist nur Umweiseln, also genauer schauen wo die Zellen sind und eventuell stehen lassen....das könnte in deinem Fall auch sein.

      Ich denke aber mal Hunger wird es gewesen sein, wenn es Landrasse ist steigen die aus der Brut und die alten opfern sich.....

      Berichte aber trotzdem mal bitte was deine Imkerkumpel sagen, ich bin gespannt.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Landbiene ()

    • Achso, weil ich es gerade lese, Drohnenbrut schneiden ist das schlimmste was du deinen Bienen und das beste was du den Milben antun kannnst !
      Auserdem bringt es garnichts, ich hatte diesen Winter bzw. letzten Herbst keine Verluste und jetzt bis auf 1 Volk alle im HR.
      Meine Nachbarn die DR schneiden und AS behandeln bekommen Depressionen wenn sie meine Völker sehen und denken selbst mit 70 Jahren langsam um aber nur weil sie den Unterschied sehen.
      Nicht alles alte ist Quatsch, selbst in 100 Jahre alten Büchern finde ich Dinge die ich mir annehme, aber das DR schneiden gehört als Fehler abgehakt in die Schublade.
    • Ja ich werde berichten ;-)

      Die Vorgehensweise wie ich das bei den beiden Völkern praktiziere die Honig bringen sollen (Einengen, MW und DR geben, HR aufsetzen) ist das wie ich es gelernt habe.
      "Ich zeige Dir wie es bei mir funktioniert - Herumprobieren und die eigene Vorgehensweise finden mußt Du selbst".
      Voriges Jahr bin ich damit gut gefahren und dieses Jahr habe ich zum Rumprobieren ein Volk im Garten stehen - und ich muß sagen, obwohl es nur unwesentlich schwächer aus dem Winter kam als die beiden anderen ist es jetzt bei Weitem nicht so stark. Zu wenig eingeengt? Zu viel Futter drin gelassen? Ich weiß es nicht.

      Dass das Schneiden der DR die Harmonie im Volk stört kann ich nachvollziehen. Aber warum sollte es das Beste sein was man für die Milben tun kann erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Kannst Du das erklären?

      Die DR werde ich bei den beiden schneiden wie ich es gelernt habe, zumindest bei den beiden Wirtschaftsvölkern.
      Bei der Varroakontrolle kann ich dann vergleichen ob es was gebracht hat, auch wenn es wegen der Volksstärken und unterschiedlichen Standorten wohl Äpfel und Birnen sind die ich vergleiche.
      Verluste hatte ich bisher auch keine - ich musste aber auch noch nie selbst mit AS behandeln. Wir haben es zwar im ersten Jahr gemeinsam gemacht, aber nicht in meiner Verantwortung was Zeit und Dosierung angeht - was mit dem Nassenheider wohl auch gar nicht so fehlerträchtig wäre.
    • Die Natur bringt der Milbe bei das ein Überleben bzw. Fortbestand nur möglich ist durch Spezialisierung auf Drohnenbrut, da Drohnen nur begatten müssen und in Kältephasen die Kiste heizen, Spezialisierung auf Arbeiterinnenbrut tötet das Volk, also den Wirt und den Parasit, da Arbeiterinnen überlebenswichtige Arbeiten verrichten müssen.
      Du bringst der Milbe bei, Spezialisierung auf Arbeiterinnenbrut ist notwendig, Sicherung des Fortbestandes ist in Drohnenbrut nicht möglich .
      Dadurch das keine Drohnen vorhanden sind die bei schlechtem Wetter in der Kiste rumlungern ist die Gefahr des verkühlens des Brutnestes viel höher, was die Varroaentwicklung vervierfacht.
      Fangwaben mit Arbeiterinnenbrut wären die richtige Methode die Varroa zu erziehen !
    • Die Varroamilbe macht auf mich nicht den Eindruck als dass sie Rücksicht auf das Überleben des Wirtes Rücksicht nehmen würde. Natürlich sind solche Anpassungen der Natur eine langwierige Sache und mit ihrem ursprünglichen Wirt (mit dem sie sich gemeinsam entwickelt hat) mag das wohl funktionieren. Dass sie sich in der weiteren Entwicklung aber "unserer" Biene anpassen wird wage ich zu bezweifeln.
      Unabhängig davon - mir gefällt das DR Schneiden auch nicht. Jedoch gehört es zum Gesamtkonzept wie ich es gelernt habe und wovon ich weiß dass es funktioniert. Und so lange ich für mich keine Betriebsweise gefunden habe mit der ich zu einem befriedigenden Ergebnis komme werde ich diese bei meinen Wirtschaftsvölkern anwenden :-)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NewBee2014 ()

    • Ich hatte ja geschrieben dass ich die Einschätzung vom Stammtisch berichten werde...

      Einhellige Meinung: Hunger!
      Allerdings war es eigentlich nicht durchgängig so kalt dass die Mädels sich nicht etwas von hinter dem Schied geholt hätten - es kam die Frage (und ich habe heute nachgesehen) ob eventuell mein Schied zu dicht abschließt als dass sie drum herum laufen könnten - und siehe da: Diagnose wohl richtig. Das Schied hat vielleicht 2 oder 3 mm Spiel zur Beutenwand :-(

      Wie so oft: Der Fehler steht hinter der Beute...
      Da hatte ich aber nochmal Glück dass die Kälte nicht noch länger gedauert hat!