Wieso werden Völker Drohnenbrütig, was hat sich die Natur damit gedacht, wo liegt der Sinn?

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    • Wieso werden Völker Drohnenbrütig, was hat sich die Natur damit gedacht, wo liegt der Sinn?

      Hallo,
      ich überlege wieso die Natur es eingerichtet hat das Völker welche hoffnungslos weisellos sind Drohnenbrütig werden.
      Ich gehe jetzt mal ein paar tausend Jahre zurück, da gab es noch keine Menschen welche gezüchtet, umgeweiselt od.gegen die Varroa behandelt haben.
      Zu dieser Zeit konnte ein Volk doch nur hoffnungslos weisellos werden, wenn der Bien eine schlechte Genetik hatte, den falschen Zeitpunkt zum Begattungsflug, den falschen Zeitpunkt zum umweiseln gewählt hat.
      Was könnte das für einen Sinn haben wenn diese Völker vermehrt Drohnen aufziehen und diese schlechte Genetik massiv verteilen?
      Wer hat Ideen, ich komme nicht drauf wo der Sinn liegen soll?
    • Hallo Landbiene,

      so richtig gelesen habe ich darüber auch noch nichts, aber ich denke, es ist einfach der Überlebenswille der Bienen.
      Ein Bienenvolk kann ohne Königin nicht überleben, also werden Notköniginnen herangezogen. Ich vermute mal, wenn
      die Maden dann aber schon zu alt sind, können sie sich nicht mehr richtig zur Königin entwickeln und bilden so nur
      verkümmerte Eierstöcke aus. Da hier nun keine Befruchtung mehr stattfindet, können diese Notköniginnen nur noch
      unbefruchtete Eier legen und es entsteht die Drohnenbrütigkeit.

      Es sind nur so meine Gedanken, ob es ganz richtig ist weiß ich nicht. :whistling:

      Gruß, Dette
    • Moin,
      versuche mal tiefer zu denken, die Völker haben zu einer Zeit Drohnen wo keine benötigt werden, also kommen sie eh nicht zum Zug, selbst wenn zu dieser Zeit Königinnen unterwegs sind, haben diese Völker auch Probleme und hätten nach Gesetzen der Natur den Tod verdient.
      Was könnte es in der Evolution für einen Vorteil haben?
      Wenn diese Verhaltensweise keinen Sinn hätte hätte die Natur es nicht ausgeprägt, bzw.würden es die Bienen nicht so machen?
    • Hallo Landbiene,
      das ist eine super Frage. Ich gehe einmal davon aus, dass du den biologischen Verlauf eines drohnenbrütigen Volkes kennst (ist aber lange nicht das Ende "der Fahnenstange"
      Und dazu meine Gedanken.
      Jedes Individuum ist immer bestrebt seine Art auf verschiedene Weisen zu erhalten und zu vermehren.
      Die Fortpflanzung ist die Grundeigenschaft aller Lebewesen.
      Die Fortpflanzung bei unseren Bienen etwas komplizierter darauf möchte ich nicht näher eingehen.

      Haben wir Imker schon überlegt was wird wenn wir ein Drohnenvolk nicht einschreiten. Solche Völker tun wir ja quasi vernichten.
      Ich bin der Meinung, dass mit den vielen Drohnen die erzeugt werden der Fortbestand mit einem riesigen Genpool für die weitere Zeit gesichert ist.

      Ein Bienenvolk produziert immer mit Überschuss, sei es an Honig, sei es an Wachs...Königinnen Bienen Drohnen, nur so kann ein Individuum überleben und sich auch schwierigen
      Umständen anpassen.
      Grüße aus Sachsen von, Hansi. :thumbup:
    • Tiefer denken :)
      Über die Fortpflanzung konnte sich diese Eigenschaft nicht ausprägen, in der Natur gibt es keine AS, keinen Menschen der durch Inzucht den Bien dumm macht.
      Ein Volk welches drohnenhungbrütig wird (ohne Einmischen des Menschen), kann es doch nur werden wenn es in einer Zeit wo es keine Drohnen gibt unter Krankheit leidet, od.?
      Mir kam gerade der Gedanke das die Natur es eingerichtet hat um die restliche Population zu schützen, ein drohnenbrütiges Volk bindet die Bienen, verbraucht extrem viel Futter und vernichtet sich in kürzester Zeit selbst.
      So wäre die Räuberei die von anderen Völkern ausgeht minimiert, das abfliegen der Arbeiterinnen verhindert und somit eine Ausbreitung der Krankheit.
      :?: :?: :?: :?:
    • Liebe Landbiene,hat eine Prinzessin keine Chance 10 -20 Begattungsflüge zu machen, kann es sein das die Spermavoratblase leer ist und deshalb nur noch unbefruchtete Eierausschließlich Drohnen entstehen lassen d.h. zu wenig Begattungsflüge dann reicht die Spermamenge nicht aus für die Lebenszeit einer Königin um weibliche Nachkommen zu produzieren denn das sind Arbeiterinnen oder Prinzessesinnen die entstehen halt nur aus befruchteten Eiern.
      Eine Königin würde aber nie nachdem sie einmal Eier legt erneut wegen fehlendem Sperma ausfliegen um die Spermablase nachzufüllen.
      Also Grund war zu schlechtes Begattungswetter. So wie Menschen erkranken können auch Königinnen krank werden und sterben oder durch verseuchtes Futter nur noch im Kreis bestiften anstatt ein großes Brutnest anzulegen.
      Stirbt eine Königin unvorhergesehen für den Bien und sind keine mindestens 2Tage junge Larven aus begatteten Eiern eine Nachschaffungsprinzessin vorhanden bewegt der Überlebenswille des Biens, dass eine der nicht begattungsfähigen Arbeiterinnen das Brutgeschäft übernimmt. Sie kann aber nur unbefruchtete Eier legen aus denen nur Drohnen entstehen.
      Die Arbeiterin ist nicht in der Lage an einer Begattung teil zunehmen, also nur Eier-produktion für Drohnen möglich. Solange bis das Volk eingeht durch verhungern in der Natur.
      Eine gesunde Queen weis, wann die Zelle groß genug ist für einen Bienenmann und versorgt eine 6mm große Zellen mit unbefruchteten Eiern.
      Wenn sie kein Sperma zum Befruchten mehr hat spürt sie das scheinbar nicht und denkt das Ei sei befruchtet.
      Sie legt also auch in 5,2mm große Zellen dann unbefruchtete Eier. "Hat ja viele Monate geklappt" doch dann ist auf einmal das Depot leer.
      So ist das!
      Gruß Helmuth
    • Tag auch

      Landbiene schrieb:

      in der Natur gibt es keine AS
      ?(

      Es gibt drei Gründe für Drohnenbrütigkeit.
      Eine alte Königin, eine nicht begattete Königin oder wenn Arbeiterinnen Eier legen (Drohnenmütterchen/Afterbrütigkeit).
      Ich gehe mal davon aus, dass dich der dritte Fall, die Afterbrütigkeit, bei deiner Fragestellung bewegt.

      Ein entstehen von Drohnenmütterchen hat nichts mit "wenn es in einer Zeit wo es keine Drohnen gibt unter Krankheit leidet"
      zu tun. Grund für die Bildung von Drohnenmütterchen ist eher die nicht vorhandene Brut, wenn die Königin verloren geht. Die Gründe für einen Königinnenverlust sind dabei vielschichtig. Hier kann es am Imker liegen oder an Königinnen die nicht vom Begattungsflug zurück kommen.

      Ich kann mir gut vorstellen und warum soll es auch nicht so sein, dass es bei freilebenden Bienenvölkern auch bei einem Verlust der Königin, es zur Bildung von Drohnenmütterchen kommt.

      Deinen Gedankengang: >>>> Natur >>>> Population zu schützen >>>> Ausbreitung der Krankheit verhindern kann ich nicht folgen.

      Kranke Bienen fliegen ab und betteln sich nicht woanders ein. Ein drohnenbrütiges Volk muss nicht krank sein. Auch weiß ich nicht, wie lange
      die Drohnenmütterchen leben können.

      Gruß, Dette
    • Wenn sich in einem bestimmten Gebiet eine Rasse bzw. ein bestimmter Genpool etabliert hat kann es zwar leichte Verschiebungen geben, aber im großen u. ganzen bewegt sich die Schwarmzeit, Stillumweisungszeit in einem Zeitfenster.
      Die Bienen wissen rechtzeitig das die Kö bald den Geist aufgibt und weiseln still um statt zu schwärmen, Schwarmköniginnen kommen immer begattet zurück wenn der Mensch nicht drin rumpfuscht (schwache Begattungsableger bilden, alle Zellen brechen bis auf eine usw.)
      Ein Volk welches ausreichend Intelligenz, Vitalität, Biodiversität besitzt wird es wohl kaum soweit kommen lassen, bzw eine Buckelbrütige Kö dulden.

      Es sei denn der Mensch hebelt die Sicherheitsmechanismen aus!
      Es gibt ganz klare Parameter nach dem der Bien ohne Einmischung des Menschen handelt, da gibt es keine Fehler.

      Haupursache für Bucklbrütigkeit ist:
      - Inzucht, mangelnde Intelligenz, Zucht auf Dinge die dem Menschen wichtig sind
      - Drohnenbrut schneiden, der Bien hat zu der Zeit wo er sie benötigt keine Drohnen
      - zu kleine Begattungsableger, kein Begleitschutz für die Königin auf dem Begattungsflug, der Bien sucht schon lange im Vorfeld den richtigen Begattungsort und sichere Flugroute aus
      - die falsche Weiselzelle ausgewählt, woher will der Mensch auch wissen welche Kö sich durchgesetzt hätte
      - Zellen brechen, kann man sicher unterscheiden zwischen Schwarm und Stillumweiselungszelle ?
      - der Mensch beschädigt bei Durchsichten in einer Drohnenfreien Zeit die Kö
      - und natürlich Ameisensäure, wenn zu dem Zeipunkt der Behandlung die Weisel ums Leben kommt gibt es keine Möglichkeit zum nachschaffen

      In der Natur, ohne Menschen würden Drohnen außerhalb der Schwarmzeit garnichts bringen, selbst wenn Königinnen zum begatten unterwegs sind wäre das Volk dem Untergang geweiht, weil es den falschen Zeitpunkt gewählt hätte, denn der ideale Zeitpunkt befindet sich in der Schwarmzeit, nur in dieser Zeit ist das Überleben optimal gesichert.

      Leidet ein Volk an Krankheit, befinden sich die Keime auch im Futter, gesunde Bienen welche sich irgendwo einbetteln müssen vorher auftanken sonst werden sie nicht in anderen Völkern aufgenommen, macht dabei das andere Volk auf die vorhandenen Vorräte aufmerksam, also muß die Biene noch nicht erkrankt sein um die Krankheit zu verteilen.

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