Hallo Forumsteilnehmer,


Ich habe ein Problem. Für das nächste Jahr soll ich einen kleinen Bioladen und ein Reformhaus mit Honig aus der Gegend beliefern. Die kamen einfach so auf mich zu. Ich versuche nach Biorichtlinien zu imkern aber verkaufe natürlich wenn als normalen Honig. Da ich nur 5 Völker habe und im nächsten Jahr den Bestand auf 10 erhöhen wollte, werde ich so nicht genug Honig ernten können.

Bleibt mir nur die Möglichkeit Völker dazu zu kaufen oder kann ich irgendwie beides gleichzeitig unter einen Hut bekommen? Ein Volk fällt mir außerdem noch wegen Wabenhonigprodukton aus. Honigzukauf kommt für mich auf keinen Fall in Frage. Absagen wollte und konnte ich den Kunden jedenfalls nicht, da sie auch kleine Mengen abnehmen würden. Hauptsache sie bekommen überhaupt Honig. Wie mir gesagt wurde bin ich noch der einzige Imker mit Bienen im Stadtgebiet ansonsten hätte ich an einen Kollegen abgegeben. Um Etikettendruck und Gläser muß ich mir jetzt auch noch Gedanken machen. Zum Glück habe ich schon einen Schleuderraum der den Vorschriften entspricht und gefließt ist. Meine Völker sind alle sehr stark und besetzen 2 Zargen.

Grüße,

Annerose

Hallo Annerose,
die Völkervermehrung kostet immer Honig. In der Bio-Imkerei noch ein bisschen mehr. da die Bienen den Wabenbau noch erstellen müssen.
Die Vermehrung auf sich würde ich über einen Flugling anfang bis mitte Juni einleiten. Dazu braucht man zusätzlich einen Boden, Deckel und bei starken Völkern evt. noch eine Zarge. Bei schönem Wetter die Bruträume auf neuem Boden setzen und abfliegen lassen. Am Abend nochmals verstellen oder auf einen neuen Standort verbringen. Die Honigräume erhalten eine Wabe mit offener Brut und je nach Stärke eine neue Zarge. Nach der Zweimalneunmethode bekommt dieses Weisellose Bienenvolk eine begattete Königin.
Das gleiche Spiel ist auch durchführbar mittel eines Schiedes mit Flugloch. In diesem Fall braucht man keinen zusätzlichen Deckel bzw. Boden.
Der Effekt:
Das Muttervolk fliegt sich ab. Erholt sich aber sehr schnell da die Königin voll in Eiablage ist. Das Standvolk, der Flugling, braucht immer weniger Brut pflegen und kann somit Nektar sammeln. Bedingung ist natürlich eine begatte Königin zur Verfügung zu haben.
Zur Trachtende stehen zwei einwinterungsfähige Bienenvölker zur Verfügung.

euer bienenrudi ;)

Hallo Bodo,
es geht hier nicht um Vermehrung im üblichen Sinne, sondern Vermehrung der Völkerzahlen bei möglichst hohem Ertrag.
Ein Flugling mit jeder Menge schlüpfender Brut und eine gewisse Brutlose Zeit holt mehr Honig als jeder Schwarm.
Das Schwärmen ist für die jeweilige Saison vorbei. Auch ein Aspekt, oder?
Das Muttervolk hat in wenigen Tagen schon wieder Flugbienen und die Königin legt voll weiter.

Einen eingefangenen Schwarm würde ich heutzutage erst einmal unter Quarantäne setzen.

Eine Alternative gibt es, wenn genügend Zeit vorhanden ist, jede Woche 2 bis 3 Brutwaben entnehmen.

Wenn die Fluglinge zur richtigen Zeit, kurz vor der Tracht bei schönem Flugwetter bis ca. 11.oo Uhr vormittags, erstellt werden gibt es keine bessere Alternative.

euer bienenrudi ;)