Imkerliche Tätigkeiten im März

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  • Imkerliche Tätigkeiten im März

    Imkerliche Tätigkeiten im März

    So wie bei allen seiner Arbeiten an den Bienen ist der Imker vom Wetter abhängig. Der Februar 2014 ist und war kein Wintermonat wie er im Lehrbuch steht. Wettermäßig gesehen ist er schon ein Vorgeschmack auf den Frühling und viel zu mild. In einigen Regionen von Deutschland haben die Bienen bereits ihren Reinigungsflug absolviert, somit ist bei vielen Imkern die Auswinterung bereits in den Februar gefallen.

    Reinigungsflug-1.jpg

    Die erfolgreiche Auswinterung
    Wer seine Völker mit bedacht eingewintert hat, der braucht sich um eine erfolgreiche Auswinterung nicht zu sorgen. Mit den ersten warmen Tagen, die in diesem Jahr ja schon in den Februar gefallen sind, beginnen die Bienen mit einem kurzen Ausflug. Auch bei mir am Stand ist das bereits im Februar der Fall gewesen. Die Wasserholer sind schon etwas früher unterwegs aber der eigentliche Flugbetrieb stellt sich zwischen halb Eins und halb Drei ein. Für mich ist das die beste Gelegenheit, sich einen Überblick über den Zustand der Völker zu machen. Der erste Blick bei den Bienenvölkern, geht immer zu den Fluglöchern. Hier kann ich schon ersehen, wie es um die Bienen bestellt ist:
    -Wie ist das Flugverhalten der einzelnen Völker zueinander?
    -Werden die Böden durch die Bienen selbst vom Gemüll gesäubert?
    -Kommen reichlich Pollenträgerinnen zurück und wie fliegen die Wasserholerinnen an kühlen Tagen?
    -Sind die Anflugbrettern oder ist gar die gesamte Beute mit Kot bespritzt?
    Nach einer kurzen Verweildauer kann ich einschätzen, ob es den Völkern gut geht. Sind keine Auffälligkeiten zu erkennen , so wird nur noch der Futtervorrat durch Wiegen ermittelt. Wenn auch dieser noch ausreichend vorhanden, so kann ich von einer erfolgreichen Auswinterung ausgehen. Zum jetzigen Zeitpunkt stellt noch jeder Eingriff eine erhebliche und unnötige Störung des Bienenvolkes dar. Wer schwache Völker auswintert, muss die Ursachen dafür suchen und seine Arbeiten bei der Spätsommerpflege neu überdenken. Das Wetter ist selten Schuld an einer verpatzten Auswinterung. Die Bienen sind das Auf und Ab beim Wetter im Frühjahr gewöhnt und können sich darauf einstellen. Es wird auch diese Phase (die Phase der Durchlenzung) überstehen, wenn es gesund ist und mit ausreichend Futter versorgt wurde.

    Mit fortschreitender Jahreszeit und höher werdendem Sonnstand klettern auch die Temperaturen nun tagsüber immer öfter über die 10°C Marke. Der Frühling kündigt sich an, die Natur erwacht und überall erblüht es. Damit verbunden finden die Bienen vermehrt den ersten frischen Pollen, den sie dringend für die Aufzucht der Brut benötigen.

    Nun stehen die ersten Arbeiten an den Bienen an.
    Der Beginn der Weidenblüte ist Anlass für mich, in die Bienenkästen zu schauen. Es ist die Zeit, wo die Königin verstärkt in Eiablage geht, da die Bienen reichlich frischen Pollen eintragen können. Wenn das Wetter es gut meint, dann bringt die Weide auch den ersten frischen Nektar. Der Reinigungsflug sollte bereits absolvier sein und liegen dann die Temperaturen bei 15°C und darüber, ist auch der Wärmeverlust bei einer kurzen Nachschau nicht groß.

    Volk kurz vorm verhungern.jpg Volk kurz vorm verhungern-2.jpg
    ein Volk März 2013: obwohl beim Wiegen noch genug Futter vorhanden,
    trotzdem kurz vorm verhungern

    Die erste Frühjahrsnachschau ist eine Statusabfrage:
    Wie haben meine Bienen die kalten Wintermonate überstanden? Ist noch genug Futter im Volk, oder muss der Futtervorrat ausgeglichen werden? Ist die Königin noch da und vor allem das Volk auch weiselrichtig? Der Bienensitz wir auch überprüft und notfalls gerichtet. Wie viele Wabengassen werden durch Bienen besetzt? Und auch das Beuteninnere wird in Augenschein genommen.
    Ein Blick ins Volk verrät die allgemeine Volksstärke. Haben die Einzarger sich gut entwickelt, so kann zur Weidenblüte der zweite Brutraum gegeben werden. Eine frühzeitige Erweiterung beugt auch einer ansonsten schon früh aufkommenden Schwarmstimmung vor. Bei Zweizargern (ich wintere generell zweizargig ein) wird, wenn das Brutnest bereits oben angekommen ist und die untere Zarge bereits leer, diese weggenommen und wie beim Einzarger ein neuer Brutraum aufgesetzt. Ansonsten gibt es bei Zweizargern jetzt wenig zu tun. Dadantimker engen bereits die Brutnester ein und hängen die Futterwaben hinter das Schied.

    Und wie verhält es sich mit schwachen oder weisellosen Völkern?
    Völker die weniger als drei bis vier Wabengassen besetzen, werde ich auflösen. Nach einer Ursachenklärung, warum es ein Schwächling ist, werden die Bienen einem anderen Volk zugeben, jedoch nicht durch aufsetzen, sondern durch abfegen. Die Gefahr sich mit Schwächlingen gesunde und starke Völker zu ruinieren ist mir dann doch zu groß. Es werden auch keine zwei schwachen Völker vereinigt, da sie nie ein starkes Volk ergeben werden. Ich halte nicht viel vom Aufpäppeln, da mir das Volk eh zur Frühtrachtgewinnung nicht zur Verfügung steht.
    Wie kann man trotzdem Schwächlinge, die weiselrichtig sind und keine Anzeichen auf eine Krankheit haben, durchbringen? Diese kann man über ein Absperrgitter einem starken Zweizarger, das bereits den oberen Brutraum füllt, aufsetzen. Zuerst werden dem Schwächling ein zuviel an Futterwaben entnommen und nur 2 bis 3 belassen. Der Leerraum wird mit Leerwaben oder Mittelwänden aufgefüllt, um so Platz fürs Brutnest zu schaffen. Nach ca. 4 Wochen sollte das ehemals schwache Volk soweit aufgebaut sein, dass es wieder getrennt und auch gleichzeitig erweitert werden kann.

    Jetzt schon den ersten Drohnenrahmen?
    Einige Imker geben auch schon jetzt den ersten Baurahmen, was für mich persönlich noch zu früh ist. Hier kann schnell Mischbau entstehen und ein späteres Drohnenrahmenschneiden ist dann nicht mehr möglich. Dieser Eingriff würde erst zu Beginn der Kirschblüte anstehen. Da ich mit Naturwabenbau imkere und die Bienen im Brutraum machen können was sie wollen, bekommen sie auch keinen gesonderten Drohnenrahmen, da ich auch keine Drohnenbrut schneide.

    Worauf sollte der Imker noch sein Augenmerk richten?
    Ich habe die letzten schönen Tage genutzt, um meine Zargen mit einem neuen Anstrich zu versehen.
    Auch wurden die Rähmchen für den ersten Eingriff vorbereitet, Anfangsstreifen gegossen und eingelötet. Der Smoker wurde gereinigt und das restliche Werkzeug auf Tauglichkeit geprüft. Selbst den Sonnenwachsschmelzer habe ich schon vom Dachboden geholt. Auch wenn er zur Zeit noch nicht zum Einsatz komm, so braucht er doch auch einen neuen Farbanstrich.
    Für Wanderimker ist es Zeit, wenn nicht schon über die Wintermonate geschehen, sich um geeignete Standorte für Bienen zu kümmern.

    Gruß, Dette
  • Tag auch und Hallo Michel,

    man kannst die Bienen am Flugloch schon recht gut unterscheiden. Schon allein von der Flugzeit her. Die Wasserholer fliegen vor allem
    recht früh und auch noch recht spät. Kaum auf dem Flugbrett angekommen, verschwinden sie auch gleich im Flugloch. Die Nektarbienen
    fallen recht schwerfällig oder plump auf das Flugbrett, da ruhen sie sich noch kurz aus bevor sie in die Beute krabbeln. Pollenbienen sind
    auch gut zu erkennen und dann gibt es noch die, die nur rumkrabbeln, die sogenannten Krabbler. Diese werden über kurz oder lang vom
    Flugbrett fallen und dann am Boden verenden.

    Gruß, Dette
  • "Dette schrieb:

    "Da ich mit Naturwabenbau imkere und die Bienen im Brutraum machen können was sie wollen, bekommen sie auch keinen gesonderten Drohnenrahmen, da ich auch keine Drohnenbrut schneide.


    Könntest du dazu noch eine Takt mehr zu sagen? Das interessiert mich.
    Imker seit: 01.06.2013
    Beutentyp Segeberger
    Bienenrasse Carnica
    Wuppertal
  • Dette ich muss dich einfach mal loben!
    Du stellst hier regelmäßig so tolle, informative Posts über die Arbeiten in den einzelnen Jahreszeiten, bitte mach weiter so!
    Das ist für Jeden und vorallem für die Jungimker eine gute Hilfe ;) .

    Zum Thema, ich mach das ähnlich wie Dette, nur die Drohnenbrut wird bei mir geschnitten ( leichte Schwarmdämpfung, und ist es einfach ein tolles Schwarmstimmungs-Baromether)

    Gruß Andy
    P.L.U.R.
  • War gestern an meinen Völkern, da hatte ich auch schon einen Rahmen (Dadant), der war zu 2/3 ausgebaut und 1/3 mit Drohnen bestückt. Allerdings keine jüngste Brut, nur größere Maden. Letzte Woche war durchwachsenes Wetter, da sind sie wohl aus der Brut gegangen.

    Gruß Gerald
  • Hallo Kolumbus,

    da kann ich dir nur beipflichten. Ich habe meine Bienen von 3 auf Zargen auf 2 Zargen heruntergesetzt und alte dunkle Waben dabei aussortiert. Ich überwintere meist auf 3 Zargen. Ein Volk musste ich schon teilen, da auf 3 Zargen soviel Brut war und jetzt schon unheimlich viele Bienen. So früh habe ich noch nie einen Ableger gemacht. Jetzt ist meine erste Trogbeute besiedelt, ich bin neugierig auf das Imkern darin. Die ersten Drohnen fliegen sich bereits am Stand ein, so dass für die dann schlüpfende junge Königin diese bereit sein sollten.

    Nur kurz zum Thema Trogbeute, zufällig habe ich bei Bienenland.de eine Frauentrogbeute entdeckt, auch eine interessante Idee. Der Brutraum mit 15 Rähmchen DNM und oben als Honigraum 2 Halbzargen, die man auch zum Einfüttern gut nutzen kann.

    Nun habe ich mich für die Trogbeuten von Ruck für mein Bienenhaus entschieden und für die schweren Honigräume baut mein Mann mir später noch eine Hebevorrichtung. Meine Segeberger Beuten und Bergwinkelbeuten behalte ich dann für die Zukunft für meine Ableger und übrigen Völker.

    Wenn das in diesem Frühjahr so rasant weiter geht, hänge ich auch bald die Drohnenrahmen ein. Der Raps beginnt bei uns in ca 1 Woche an zu blühen, leider ist es momentan viel zu trocken. Die Kirschblüte ist auch nicht mehr weit und die Aprikosen sind bereits in vollen Blüte. Schön anzusehen, wie dort die Bienen herumschwirren und Pollen sammeln, bei den heutigen Temperaturen auch schon fleißig Nektar. Da heißt es jetzt Absperrgitter putzen und Honigräume vorbereiten.

    lg Kerstin
  • Hallo.
    Heute habe ich bei den ersten 12 Völker die Honigzargen aufgesetzt. Die erste Durchsicht hatte ich am13.03 gemacht. Dabei habe ich in beiden Brutzargen einen Drohnenrahmen eingehängt, an 3ter Stelle von rechts wie ich es immer handhabe, und in der oberen Brutzarge auch 2 MW an der linken Seite des Brutnestes. Die MW waren fast alle komplett ausgebaut und auch bestiftet, teilweise auch schon verdeckelt. Die Drohnenwaben in der oberen Brutzarge waren auch alle ausgebaut und von frisch bestiftet bis komplett verdeckelt. Der Rest der Völker geht morgen früh in den Raps und bekommt dort gleich nach dem Einfliegen auch den Honigraum aufgesetzt. Nach dem Zustand der Völker kann es ein gutes Honigjahr werden, wenn auch das Wetter mitspielt.

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