Behandeln ja oder nein

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    • kolumbus schrieb:

      Wer geht schon bei und nimmt den Docht wieder raus,wenn der in Säure war und setzt einen Anderen ein. ?(

      Hallo Kolumbus,
      das ist doch kein Problem, habe gestern erst einen Docht getauscht, da er mir zu viel AS durchgelassen hat, Gummi-Handschuhe an Docht raus, mit Handschuh entsorgt und neuen rein, alle Finger sauber!

      hansi schrieb:

      Behandeln ja oder nein,
      Gibt es denn dazu noch Fragen??

      Hallo
      Diese Frage sollte sich garnicht stellen :thumbdown: , es sollte heißen:
      Behandeln ja :thumbsup: , aber wie? ?(
      Ich habe ja schon mehrfach hier im Forum meine Strategie beschrieben, die da wäre:
      Drohnenbrutschneiden, Ablegerbildung, Vollvölker 2x AS 60%, 1x Oxal im Winter
      Ableger 3x MS 15%, 1x Oxal im Winter,
      daran gibt es nichts zu rütteln. X(
      Diskussionspunkte wären m.E. nur die Verdunstertypen, obwohl man, wenn man die Bedienungshinweise ließt,
      irgendwann auf den Nassenheider horizontal oder professional kommt. :D

      Hallo Bruno,
      Danke dass Du immermal wieder Deine Erfahrung einbringst, auch wenn es Dir sicher nicht immer leicht fällt.
      Hast Du Deine Völkerzahl erhöht oder bleibt es bei denen, die ich gesehen habe?
    • Falls sich jemand die Mühe macht, zum Beginn dieses Threads zu gehen, wird er/sie feststellen, dass ich eine grundsätzliche Behandlung überhaupt nicht in Frage gestellt habe. Vielmehr bezog sich die Fragestellung auf eine ganz bestimmte Situation im August. :P

      Darüber hinaus stellt sich die grundsätzliche Frage "Behandeln oder nicht" natürlich doch.
      Immerhin soll es in Gegenden, z.B. Afrika, wo die Imker schlichtweg kein Geld für AS oder was auch immer haben, auch keine wesentlichen Probleme mit Varroa geben.
      Da wird einfach gnadenlos selektiert und Bienenvölker, die sich nicht gegen die Milbe wehren können, sterben ab.
      Eine derartige Selektion findet bei uns nicht statt, weil natürlich kein Imker riskieren will, dass er im Frühjahr 80 oder 90% seiner Völker verloren hat.
      Also werden auch Völker am Leben gehalten, die sich nicht ausreichend verteidigen können.

      Wenn allerdings in einem Gebiet einige Imker behandeln und andere nicht, wird das nix mit der Selektion hinsichtlich Varroa-Toleranz, weil natürlich immer wieder die Gene der Völker vererbt werden, die sich nicht verteidigen.

      Da ich natürlich keinesfalls riskieren möchte, dass mein derzeit einziges Volk im Frühjahr nicht mehr existiert, habe ich auch behandelt. Bei dem massiven Milbenfall nach der Behandlung war das wohl auch notwendig.

      Naja, wenn ich mal irgendwo einen Schwarm einfange, werde ich den auf kleinen Waben halten und sehen, ob das was bringt.
    • Hallo Helmuth,
      solche "Weltverbesserer" hast du immer wieder, natürlich auch in der Imkerschaft.
      So nach dem Motto: Ich habs erfunden, ich bin der grösste.
      Aber wie du schon sagst in "die Natur" lässt sich Gott sei Dank, nicht so leicht rumpfuschen !
      gruss
      rudi
    • Dackelhasser schrieb:

      Wenn allerdings in einem Gebiet einige Imker behandeln und andere nicht, wird das nix mit der Selektion hinsichtlich Varroa-Toleranz, weil natürlich immer wieder die Gene der Völker vererbt werden, die sich nicht verteidigen.

      Versteh ich nicht. Bildet ein Volk eine Varroatoleranz aus, überlebt also, kann es seine Gene genauso weitergeben wie ein nicht-tolerantes Volk. Einzig die Frage stellt sich, ob ein Mischlingsvolk (also z.B. Jungkönigin aus tolerantem, Drohnensperma aus nicht-tolerantem Volk oder umgekehrt) die Toleranz behält oder nicht.
      Gezielte Zucht von toleranten Königinnen/Drohnen könnte auch angewandt werden, wenn denn jemand ein tolerantes Volk hat. Geben soll es die ja schon.
      Ich vertrete da immer noch die Meinung, dass das Varroaproblem nur dadurch die Bienen selbst gelöst werden kann ... im Endeffekt schaden wir uns mit jeder Behandlung nur selbst und züchten die Supervarroa ... sobald ich erweitere (vielleicht schon nächstes Jahr) möchte ich auch einige der Völker unbehandelt und unbewirtschaftet halten. Jaja, schlagt mich ruhig dafür. :P

      Seelsorger schrieb:


      Die Ideen von Gott für die unterschiedlichen Bienenarten sind immernoch die besten denn er macht keine Fehler.
      Wir bleiben immer fehlbar.

      Jaja, der liebe Gott und seine Unfehlbarkeit ... und alles, was wir als fehlerhaft ansehen (z.B. die ausbleibende varroatolerante A. mellifera, da könnt man doch meinen, "der da oben" sollte mal schnell mitm Finger schnippen und das ändern), tut der gute Pfarrer mit dem Satze "Seine Wege sind unergründbar" abbügeln ... :rolleyes:
    • Hallo,

      was versteht man untern einem varroatoleranten Volk genau? Ein Volk, das tausende von Varroen hat und trotzdem überlebt? Sorry, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein, die Viecher verteilen sich dann doch von da aus weiter, egal ob ein Volk nu eine Zeit überlebt oder nicht.

      Ich halte das leider für ein Wunschdenken und behandele, eine Kröte muss man halt fressen. Besser ein bisschen Dämpfe atmen, als ein blutsaugendes "Kaninchen" am Körper zu haben. Für eine Biene hat die Milbe ca. die Größe eines Kaninchens.

      Vesna
    • Varroatolerant oder nicht...

      Hallo Dackelhasser,

      Dackelhasser schrieb:

      Eine derartige Selektion findet bei uns nicht statt, weil natürlich kein Imker riskieren will, dass er im Frühjahr 80 oder 90% seiner Völker verloren hat.
      Also werden auch Völker am Leben gehalten, die sich nicht ausreichend verteidigen können.
      Da ich natürlich keinesfalls riskieren möchte, dass mein derzeit einziges Volk im Frühjahr nicht mehr existiert, habe ich auch behandelt. Bei dem massiven Milbenfall nach der Behandlung war das wohl auch notwendig.
      Ich bin zwar erst seit diesem Jahr aktiver Imker - habe mich aber seit sechs Jahren mit der Thematik befasst - anfangs war mir auch nicht klar, welch einschneidende Auswirkungen die Bekämpfung der Milbe in der Imkerei mit sich bringt.

      Ich bin naturwissenschaftich vorgebildet und immer wieder überrascht, wie sich immer wieder - ich würde sie mal "spontane" Ideen nennen - so manifestieren, dass sie zur Grundlage ganzer Betriebsweisen gemacht werden. Sicher ist es nicht richtig, immer und stets auf Verfahren und Material zu beharren, nur "weil es schon immer so war!".
      Auf der anderen Seite ist der Erfahrungsschatz der Imker groß, reichhaltig und ist hier vor Ort und den gegebenen Bedingungen gewachsen. Die Vergleiche mit ganz anderen geografischen, klimatischen oder technsichen Gegegenheiten, Betriebszielen oder Bienenarten lässt mich dann immer den Kopf schütteln.
      Versuche müssen, um wissenschaftlchen Kriterein zu genügen, nicht nur immer sowohl genau dokumentiert, als auch nachprüfbar sein. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist, das Dritteffekte sicher ausgeschlossen werden müssen... Wie das bei so kleinteiligen, immer unterschiedlichen Bedingunegn (Jahreswetter, Standort, Kleinklima, Großklima, Trachtangebot, Rähmchenmaß, Behandlungen, und und und) mit vielleicht drei oder auch zehn Völkern gehen soll, ist mir völlig schleierhaft.
      Die Erfahrungen und das Lehrbuchwissen fussen dagegen oft auf viel längeren Zeiträumen und größeren Völkerzahlen - die Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort ist dann die "Kunst", die jeder Imker leisten muss.

      Sicher wäre es schön und auch im Sinne der Bienen und einer gesunden Evolution, wenn sich auch unsere Bienen so an den Druck der Varroamilbe anpassen würden, dass irgendwann(!!!) in Zukunft eine Koexistenz möglich ist. Dazu sind aber Zeiträume und Mutationen nötig, die aufgrund der Zuchtauswahl und der geringen genetischen Bandbreite unsrer Bienen nicht von heute auf morgen komene werden. Die Varroatoleranzuchtbemühungen auf Inseln haben wohl bisher gezeigt, dass dieser Weg noch nicht erfolgreich beschritten wurde, die Einkreuzung von Afrikansichen Bienen hatte ebenfalls unerwünschte Auswirkungen...

      Ich möchte hier weder von Denkübungen, Diskusionsen oder Experimenten abraten - aber dafür appellieren, das man sich vorher gründlich ein Ziel und einen sinnvollen experimentellen Weg überlegt. Denn wenn ich nichts konkretes erwarte, kann ich auch nie feststellen, ob mein Ziel erreicht wurde oder an welcher Stellschraube ich drhen muss, um eine gewnschte Veränderung zu erhalten.

      Einfach mal nicht zu behandeln - und werte das bitte als Denkanstoß und nicht als Angriff - ist da sicher kein geeigneter Weg, denn das Ergebnis kann Dir sicher fast jeder nennen: Auf lange Sicht werden Beien leiden und ggf. sogar eingehen. Falls nicht, weisst Du noch lange nicht, woran es lag und ob das so bleibt, wenn Du kein Volk mehr behandelst!

      Das Engegement sollte man dann eher in Richtung der wissenschaftleichen Erforschung richten und zum Beispiel ein viel größer angelegtes Programm unter der Aufsicht der Bieneninstitue anregen... Dann müssen die nicht mit 200- 300 Völkern an einem oder zwei Standorten arbeiten, sandern könnten Daten aus allen Regionen erhalten...
    • Beflügelt schrieb:


      was versteht man untern einem varroatoleranten Volk genau? Ein Volk, das tausende von Varroen hat und trotzdem überlebt?

      Gute Frage, wie man das genau definiert, was Varroatolerant ist. Ich definiere es als: "Infiziertes Volk überlebt ohne Varroabehandlung". Dass jedes Bienenvolk hierzulande ein infiziertes Volk ist, davon gehe ich einfach aus.
      Ob das Volk nun die Varroa aktiv bekämpft (z.B. Beine der Milbe abbeißen, befallene Brut ausräumen) oder einen passiven Schutz entwickelt (z.B. Resistenz gegen die von der Varroa übertragenen Viren/Bakterien oder stärkerer/undurchbeißbarer Chitinpanzer), ist für mich erstmal rein akademischer Natur.

      Harold-Berlin schrieb:


      Das Engegement sollte man dann eher in Richtung der wissenschaftleichen Erforschung richten und zum Beispiel ein viel größer angelegtes Programm unter der Aufsicht der Bieneninstitue anregen... Dann müssen die nicht mit 200- 300 Völkern an einem oder zwei Standorten arbeiten, sandern könnten Daten aus allen Regionen erhalten...

      Guter Ansatz, es würde auch von mir begrüßt werden, wenn sich die Bieneninstitute hier zu einem (Groß-)Versuch entschließen würden. Endlich mal eine sinnvolle Steuergeldverwendung wäre das.
      Leider lautet der Sermon der Bieneninstitute immer: "Ohne Behandlung gehen alle Völker ein. Basta. Lassen wir das Thema und forschen lieber an neuen Behandlungsmitteln/-methoden."
      Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Institute etwas in dieser Richtung versuchen oder auch nur hören mögen. Skeptisch stimmt mich da auch immer, dass das (chemie-)industriefinanzierte "Deutsche Bienenmonitoring" von den Instituten kritiklos mitgetragen wurde.
      Trotzdem, wenn du hier Kontakte in die "Szene" hast (du schriebst was von Naturwissenschaftler), versuch die Herren von den Bieneninstituten doch mal von so einem Versuch zu überzeugen. Ich täte mitmachen, sofern Mitarbeit erforderlich (z.B. Aufstellen von Versuchsvölkern auf eigenem Grund; Datenerfassung; Betreuung der Versuchsvölker).
    • fridolin schrieb:

      Varroa überträgt Viren, welch ein bodenloser Unsinn!

      Varroa überträgt keine Viren/Bakterien/o.ä.? Details bitte.

      fridolin schrieb:

      Das möchten wohl die Herren sogenannten Bienenwissenschaftler gerne, um ihren Arbeitsplatz zu sichern. Funktioniert ja seit fast vierzig Jahren schon.

      Die machen also nur Quark?
      Ok, bin jetzt kein Fan von den Instituten, aber auch kein Hasser derselben.
      Denke, an den Instituten gibts solche und solche: Pflaumen und Engagierte.
    • Viren können keinen Bienenvölkerzusammenbruch bewirken, denn Fakt ist das die Varroamilbe keine adulten Bienen zur Ernährung ansticht. Die Varroamilbe ernährt und vermehrt sich ausschließlich in der passenden Brut. Somit können keine Viren zum Völkerzusammenbruch beitragen. Diese These ist von durch die Industrie gekauften sogenannten Bienenwissenschaftler übernommen worden. So wirkt die Lobby der Pestizidindustrie! Zu dieser Lobby gehören nicht nur die Pestzidzulassungsbehörden sondern in auffallender Weise auch sämtliche Bieneninstitute in Europa.

      Fakt ist weiter das die Varromilbe seit fast vierzig Jahren in Europa zu Hause ist. Keine der Bieneninstitute hat bislang auch nur annähernd das Problem, trotz immens hoher bezahlter Forschungsaufträge ( z. b. DeBiMO ), lösen können und wollen. Wenn es anders wäre hätten die sogenannten " Bienenwissenschaftler " ihre Daseinsberechtigung und ihre Finanzierung in Frage gestellt.

      Alles was zur Reduzierung des Varroaproblems entdeckt und " erfunden " wurde kam in der Vergangenheit und bis heute nur von praktischen Imkern, wie z. B. von Dany oder Becker, um nur zwei von meheren Imkern zu benennen. Diese wurden auch entsprechend von den Bieneninstituten und der Pestizidindustrie verrissen und bekämpft!
    • Hallo zusammen,

      recht interesant der Thread.
      Wir Imker müssen hier mit der Varroa leben. Varroraresistente Völker haben nach meinem Empfinden einen sehr hohen Putztrieb.
      Die Varroa ist aus Nordafrika zu uns gekommen. Die Bienen in Afrika sind inzwischen "ressistent", da diese mehr Putzen. Dafür holen diese Bienen aber auch nur ca. 20Kg Honig.
      Es gibt einge Kreuzungsversuche, bin aber der Meinung gelesen zu haben, das dies nicht richtig Funktioniert hat. EIn link wo dieses steht habe ich leider gerade nicht zur Hand.

      Hallo Fridolin,
      Fakt ist, das die Varroa sich in der Brut und Vorzugsweise in der Drohnenbrut aufhält. Daher ist im laufenden Jahr der passive Schutz gegen die Varrora das Drohnenrahmen scheiden.
      Die Varroa ist hier gerne, da die Entwicklung 24 Tage dauert.
      Fakt ist, das wenn keine Drohnenbrut mehr vorhanden ist (vorzugsweise ab Juli/August) die Varroa in die Arbeiterbrut überwandert. Da die Brut oftmals nicht mehr so Stark ist, ist die Varroa auch auf den Bienen zu finden und durchaus auch auf adulten Bienen.
      Da es sich um einen schädlichen Parasiet handelt, stirbt der Wirt (die Biene).

      Hier wurde über die armen Bienen berichtet, die der Armeisensäure ausgesetzt sind.
      Der Verdunster wird aber 10-14 Tage im Volk gelassen und mit 150-200ml gefüllt. Das ist doch ein Wiederspruch an sich.

      Ich bevorzuge ebenfalls das Schwammtuch. Je nach Volksstärker 40-60ml und 24 Stunden belassen. Das ganze nach 8 Tagen wiederholen und ggf. nach weiteren 8 Tagen ein drittes mal (ich behandle Grundsätzlich 3x).
      DA ARMEISENSÄURE NICHT IN DER GESCHLOSSENEN BRUT WIRKSAM IST, MUSS DIES SO GEMACHT WERDEN.

      Das ist auch der Grund warum der Verdunster 10-14 Tage in der Beute bleiben muss, um die Brut zu erreichen.

      Zwischen Weihnachten und Neujahr Oxalsäure Behandlung, FERTIG.

      Um ohne Probleme mit der Varroa zurecht zukommen, bedarf es eine Umstellung der Betriebsweise, dies würde allerdings diesen Thread überfrachten.

      Gruß
      Imker
    • Lieber ImkerHH,

      diese Bemerkung von Dir ist völlig falsch:
      Die Varroa ist aus Nordafrika zu uns gekommen.
      Auch bin ich Im Gegesatz zu Dir der Ansicht das die Ameisensäure auch in die Brut wirkt!

      Richtig ist das die Varroamilbe von Prof. Dr. Ruttner vom Bieneninstitut in Oberursel bei Frankfurt / Main im Rahmen seiner Versuche im Jahre 1976 nach Deutschland eingeschleppt wurde. Schon dazumal haben wir Imker und auch ich gegen diese Versuche vehement protestiert. Wir worden von den Bieneninstituten und dem Deutschen Imkerbund damit vertröstet das alle diese Versuche des Prof. Dr. Ruttner vollkommen sicher seien.
      Ähnlich wir heutzutage der Bevölkerung weis gemacht werden soll das die Agrogentechnik völlig sicher sei. Welch ein Trugschluß!

      Prof. Dr. Ruttner hat die ostpakistanische Honigbiene beschrieben und ihre Varroatoleranz beschrieben. Dies wolte er auf die heimische Bienen Apis Mellifera übertragen mit dem bekannten Ergebnis. Nachdem diese Versuche schief gegangen waren und die Milbe sich rasend schnell in Europa verbreitete, verabschiedete sich der werte Herr Prof. Dr. Ruttner in seine österr. Heimat ohne die Konsquenzen aus seiner " Forschung " zu ziehen, geschweige denn sein unverantwortliches Handeln zu bedauern.

      Staatshaftung? Denkste! Ein einziger Imker aus dem Großraum Oberursel wurde entschädigt. Allerdings wurden seit dieser Zeit die Bieneninstitute mit Staats- und Industriemitteln geradezu überschwemmt. Dies gipfelte zuletzt in der völlig unzulänglichen und unwissenschaftlichen DeBiMo- Studie. Es drängt sich die Frage auf: Sollte diese Finanzierung etwa das Ziel der Imkerverbände, der Bieneninstitute oder des Prof. Dr. Ruttner gewesen sein?
    • Hallo Fridolin,

      wenn das von dir geschriebene über die Bieneninstitute stimmt, dann bleibt es ja doch wieder an uns Imkern ("Praktikern") hängen. Gut, es wäre nicht das erste Mal, dass in einem Fachgebiet die Nichtwissenschaftler die großen Entdeckungen machen.
      So gesehen ist es sogar gut, wenn wir Imker unsere "eigenen" Experimente in Bezug auf Varroa oder was auch immer machen. Bestärkt mich somit, auch mal "eigene Wege" zu gehen.

      fridolin schrieb:

      Fakt ist weiter das die Varromilbe seit fast vierzig Jahren in Europa zu Hause ist. Keine der Bieneninstitute hat bislang auch nur annähernd das Problem, trotz immens hoher bezahlter Forschungsaufträge ( z. b. DeBiMO ), lösen können und wollen. Wenn es anders wäre hätten die sogenannten " Bienenwissenschaftler " ihre Daseinsberechtigung und ihre Finanzierung in Frage gestellt.

      Zustimmung in dem Punkte, dass auch mich es verwundert, dass die Herren mit den schicken Doktorgraden auf der Visitenkarte das Problem Varroa nach vier Jahrzehnten nicht lösen konnten. Das verwundert auch mich.
      Ablehnung in dem Punkte, dass die Varroa die Daseinsberechtigung der Bieneninstitute ist. Auch ohne Varroa kann man wunderbar eine Menge Bienenwissenschaftler bis ins Pensionsalter beschäftigt halten. Forschungsansätze gäbe es viele, z.B. "Überwinterungserfolg bei offenen/geschlossenem Gitterboden", "Wirkung von Pollen X auf die Entwicklung der Brut", "Langzeitversuch zur Vitalität von Bienenvölkern in der Eifel" (Anm.: Diese Themen hab ich mir gerade eben aus den Fingern gezogen :D)

      fridolin schrieb:

      Alles was zur Reduzierung des Varroaproblems entdeckt und " erfunden " wurde kam in der Vergangenheit und bis heute nur von praktischen Imkern, wie z. B. von Dany oder Becker, um nur zwei von meheren Imkern zu benennen. Diese wurden auch entsprechend von den Bieneninstituten und der Pestizidindustrie verrissen und bekämpft!

      Becker = Nassenheider (wenn ich das Forum hier richtig lese)
      Dany = Was hat er erfunden?
      Zufälligerweise habe ich auch einen Imker diesen Namens kennengelernt (Imkerfachhandel in meiner Nähe - mit dem "goldenen Stachel" ausgezeichnet - kennt jemand diese Auszeichnung?), der war ganz überzeugt von Bienenwohl (und riet mir vehement von Ameisensäure ab). Ist der erste Imker, den ich kenne, der damit behandelt (Bienenwohl hat aber m.W.n. keine Zulassung in D?)
    • Hallo NonkonformerDrohn,
      [quoteForschungsansätze gäbe es viele, z.B. "Überwinterungserfolg bei offenen/geschlossenem Gitterboden", "Wirkung von Pollen X auf die Entwicklung der Brut", "Langzeitversuch zur Vitalität von Bienenvölkern in der Eifel"][/quote] Damit würden die Bieneninstitute nicht überleben können. Es geht einzig und allein um die Drittmittel aus Industrie und Politik.

      Bernd Dany hat das " Bienenwohl " entwickelt. " Bienenwohl " basiert hauptsächlich auf Oxalsäure. Darüberhinaus bin ich der Überzeugung das alle Säuren ( Milch-, Zitronen,- Oxal,- Ameisensäure und wie sie alle heißen) die Varroamilbe unter der Schadschwelle halten können. Wobei jede Säure in verschiedener Art und Weise auf die Varroamilbe einwirken.

      Das meine Aussagen zu den Bieneninstituten, insbesondere was die Verbreitung der Varroamilbe angeht, wahr und wahrhaftig sind, dafür bin nicht nur ich ein Zeitzeuge. Denn dazumal habe ich schon einige Jahre mit bis zu 30 Bienenvölkern geimkert !

      Mit dem " Goldener Stachel " wurde eben dieser Bernd Dany vom Deutschen Berufsimkerbundes ausgezeichnet. " Bienenwohl " hat keine Zulassung, diese wird auch nicht angestrebt da die Zulassung mindestens einen vierstelligen Betrag erfordern würde. Die kann und will Bernd Dany nicht leisten.

      Übrigen habe ich eng mit Bernd zusammengearbeitet, insbesondere als es um die Wirksamkeit des " Bienenwohl " im Rahmen von mehreren Feldversuchungen ging.
    • NonkonformerDrohn schrieb:

      Dackelhasser schrieb:

      Wenn allerdings in einem Gebiet einige Imker behandeln und andere nicht, wird das nix mit der Selektion hinsichtlich Varroa-Toleranz, weil natürlich immer wieder die Gene der Völker vererbt werden, die sich nicht verteidigen.

      Versteh ich nicht. Bildet ein Volk eine Varroatoleranz aus, überlebt also, kann es seine Gene genauso weitergeben wie ein nicht-tolerantes Volk. Einzig die Frage stellt sich, ob ein Mischlingsvolk (also z.B. Jungkönigin aus tolerantem, Drohnensperma aus nicht-tolerantem Volk oder umgekehrt) die Toleranz behält oder nicht.


      Womit du dein "Versteh ich nicht" gleich selbst widerlegt hast....
    • An den nonkonformen Drohn; habe ganz übersehen, dass mittlerweile schon 5 Seiten Beiträge existieren und meine vorrige Nachricht dadurch überflüssig wurde.

      Ansonsten könnte man ja einen Thread von dem hier abkoppeln, wo es um die grundsätzliche Varroa-Toleranzzucht geht, ob diese überhaupt möglich ist oder ob, wie ich an anderer Stelle gelesen habe, die Bienendichte in Europa viel zu dicht ist und wegen der permanenten Neuansteckung eine Resistenz nicht zu erreichen ist. Ist ja ziemlich interessant.

      Aber, da das Wetter mittlerweile verspricht, nochmal etwas wärmer zu werden, wäre doch jetzt ein guter Zeitpunkt für eine eventuelle zweite Behandlung, oder?
    • Rainer schrieb:

      Hallo Rumpelstilzchen,

      warum eröffnest Du nicht einfach einen neuen Thread mit der Überschrift: "Varroa-Toleranzzucht"?
      Weil ich als Anfänger noch nicht so viel Ahnung bzw. nur theoretisch darüber gelesen habe.
      Und im Moment beschäftigt mich eher die Frage, wie ich aktuell mit meinen Bienen weiter verfahren soll/muss, damit das Volk nächstes Jahr noch lebt.
      Ist ja nur ein einziges Volk, und auch wenn ich schon paar mal gestochen wurde, habe ich sie trotzdem lieb. :love:
    • Und im Moment beschäftigt mich eher die Frage, wie ich aktuell mit
      meinen Bienen weiter verfahren soll/muss, damit das Volk nächstes Jahr
      noch lebt.

      behandeln
      füttern
      Mäuseschutzgitter
      evtl. zum Jahresende behandeln
      das wars, alles weitere im nächsten Jahr. ;)

      gruss
      rudi
    • Rudi schrieb:

      Und im Moment beschäftigt mich eher die Frage, wie ich aktuell mit
      meinen Bienen weiter verfahren soll/muss, damit das Volk nächstes Jahr
      noch lebt.

      behandeln
      füttern
      Mäuseschutzgitter
      evtl. zum Jahresende behandeln
      das wars, alles weitere im nächsten Jahr. ;)

      gruss
      rudi
      Also zweimal mit AS behandeln?
    • ...schieb die Windel rein und kontrolliere den normalen Varroa totenfall.
      und wenn du meinst es sind noch zuviele dann noch mal behandeln.
      solltest dich aber beeilen es wird kalt dann ist nix mehr mit verdunsten.
      Ich habe Heute die letzten drei Beuten mit Verdunster bestückt, Nachts
      baben wir 12-14°C. Tags über bis 24°C.
      Das wird mir zu heikel mit dem Wetter, ich denke es könnte zu kalt "bleiben"
      ab übernächste Woche.
      gruss
      rudi

      PS. Es gibt ja noch Coumaphos. Das findet man zwar im Wachs wieder aber
      es soll ja Leutchen geben denen soll dies Wurscht sein.
    • Sollte jetzt noch eine reguläre Varroabehandlung erfolgen oder nur eine solche im Bedarfsfalle, d.h. wenn der natürliche Milbenfall zu hoch ist, eine (weitere) Behandlung (welches Mittel auch immer), ansonsten nicht?
      Meine reguläre Behandlung ist jetzt durch seit letzter Woche - wenn, dann würde ich nur noch im Bedarfsfall behandeln.

      Kurzes Einschub - wenn auch nicht zum Thema passend, aber sicher schnell beantwortet:
      Ist es nötig, die Folie (oder Gaze) über der obersten Zarge im Winter im Volk zu belassen oder kann ich sie auch weglassen? Im Winter sollte die Gefahr des Anbauens an den Deckel doch nicht bestehen.
    • NonkonformerDrohn schrieb:

      Ist es nötig, die Folie (oder Gaze) über der obersten Zarge im Winter im Volk zu belassen oder kann ich sie auch weglassen? Im Winter sollte die Gefahr des Anbauens an den Deckel doch nicht bestehen.


      Hallo NKFD,
      vom Prinzip her schon, aber im Frühjahr sind die Bienen über das Kondenswasser,
      das sich unter der Folie bildet dankbar, denn das müssen sie nicht von draußen holen.
      Meine Völker haben immer eine Folie drauf, selbst beim Einfüttern mit umgelegter Ecke oder bei der As-Behandlung
      auf der aufgesetzten Leerzarge.