Carnica oder Buckfast für Anfänger?

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    • Carnica oder Buckfast für Anfänger?

      Hallo,



      ich lese nun seit einiger Zeit im Forum mit. Ich möchte im nächsten Jahr mit einem eigenen Bienenstand (3-4 Völker) beginnen. Die Frage nach der "richtigen Beute" habe ich für mich bereits geklärt, es soll eine Lagerbeute (Golz oder Bremer) sein.

      Jetzt stellt sich mir die zweite entscheidende Frage: Welche Biene ist die richtige für mich, Buckfast oder Carnica?

      Ich wohne an der Nordsee und in meiner Umgebung werden beide Rassen gehalten. Die Frage an meinen Imkerpaten war nicht ,da er beide Rassen in Segeberger hält und keinen Unterschied feststellt.

      Wichtig ist für mich, dass das Volk pflegeleicht ist und Anfängerfehler (werden sich wohl nicht vermeiden lassen :D ) toleriert.

      Also welche Erfahrungen habt Ihr mit den beiden Rassen gemacht?



      Gruß Higs
    • Hallo higs,
      da du dich für diese Beuten entschieden hast kannst du nicht ganz unerfahren sein.

      Aber zu der Frage, welche Rasse?
      Ich imkere mit der Carnica. Einige Jahre Buckfast haben mir gereicht.
      Was Leistung anbelangt sind die beiden Rassen identisch.
      Die Buckfast ist in der Schwarmneigung leichter zu lenken.
      Bei so genannten Läppertrachten mußt du den Zuckersack neben dir stehen haben.
      Bei knapper Auffütterung und langanhaltenden Winter kann es Probleme geben.

      Fazit:
      Bei richtiger Einschätzung sind beide Rassen zu empfehlen!
    • Das die Buckfast mehr Winterfutter brauch ist ja allen wohl bekannt , dafür winter sie auch stärkere Völker ein wie auch aus . Wie hoch waren den die Durchschnittserträge bei der CA dieses Jahr , ich weis, was mein Nachbarimker der die Buckfast hat und Standimker ist . Da kommen dir die Dollazeichen in den Augen . Wenn du ein guter Esser bist , ist der Kühlschrank ja auch immer voll .
    • Es sind schon einige Jahre vergangen als ich mich mit der Buckfast beschäftigt habe.

      Ich bin zweigleisig gefahren.
      Die Führung der Carnica war und ist mir bekannt, die der BF ist eine andere.
      Dies war für mich ausschlaggeben nur die C- Biene zu halten.
    • Habe ja auch schon in den 90 Jaren die BF gehalten , da hatte ich auch noch nicht so viele Völker . Da ich jetzt mehr Völker habe und keine Zeit mehr jedem Schwarm hinterher zu rennen , werde ich so wie es aussieht umstellen . Wenn du gutes Material weist , ich kann es gebrauchen .
    • Carnica contra Buckfast

      Lieber Bienenrudi,

      da ich ebenfalls im kommenden Jahr mit 3 bis 5 Völkern beginne, ist das von Dir eine interessante Antwort. Ich werde mit der 12er Dadant-Beute beginnen, d.h. also mit einem Brutraum. Sind in diesem Falle Buckfast-Bienen aufgrund des geringeren Schwarmtriebs eher zu empfehlen? Allerdings: Ich bin im Alpenvorland auf einer Höhe von ca. 650 m üNN beheimatet. Halten die Buckies unser teilweise sprunghaftes Wetter und die kalten Winter aus?

      Beste Grüße in die Runde
      Tasso
    • Carnica oder Buckfast

      Carnica oder Buckfast Bienen





      Den Ausführungen von Bienenrudi kann ich nur zustimmen. Als
      Standimker haben wir vor Jahren auch mal den Versuch unternommen, mit der
      Buckfast zu beginnen. Wenn ich von Buckfast schreibe, dann meine ich aber eine
      echte und nicht was sich teilweise nur so nennt, aber mit der ursprünglichen
      nichts mehr gemein hat. Bei einem sehr sachlich gehaltenen Vortrag (die
      Betonung liegt auf sachlich, weil Sachlichkeit zu diesem Zeitpunkt zum Thema
      Buckfast – Carnica ein Fremdwort war), den unser Imkerkollege Ries (der
      Fachmann was Buckfast betraf) aus Kassel hier hielt, kam ganz deutlich zum
      Vorschein, das die Volksstärke der Buckfastbienen erheblich von denen der
      Carnica abwich. Das erklärt auch die Aussage von Bienenrudi

      Bienenrudi schrieb:

      Bei so genannten Läppertrachten mußt du den Zuckersack neben dir stehen haben.
      Bei knapper Auffütterung und langanhaltenden Winter kann es Probleme geb




      Es dauerte einige Jahre, bis Imkerkollege Fehrenbach, der
      mit Bruder Adam sehr eng zusammen arbeitetete, darstellte, wann es überhaupt
      lohnenswert sei mit den Buckfastbienen zu arbeiten. Er stellte einmal dar,
      welche Honigmenge ein Buckfast Bienenvolk
      einbringen muss, um ohne Probleme gehalten werden zu könnten. Das
      erklärt meiner Meinung auch, warum viele Berufsimker mit ihren Bienen von einer
      Tracht in die andere fahren. Wie oben schon einmal ausgeführt, immer
      vorausgesetzt, es ist eine wirkliche Buckfast Biene. Uns ist es ebenso ergangen
      wie Bienenrudi, wir sind nicht damit klar gekommen. Als Standimker hatten wir,
      was die Trachtverhältnisse betraf, nicht die Voraussetzungen, wie Fehrenbach
      sie beschrieb. Und was hinzu kommt, die Umstellung der Betriebsweise von
      Carnica auf Buckfast ist uns nicht nur schwer gefallen, sondern auch nicht
      gelungen.
      Auch hier muss ich Bienenrudi zustimmen," Es läßt sich mit beiden gut imkern, wenn man die Voraussetzungen erfüllt".
    • Hallo miteinander,,,,



      Bei so genannten Läppertrachten mußt du den Zuckersack neben dir stehen haben. Diese Aussage trifft genauso

      bei der Carnica zu. Und bei Ihr kommt noch der Umstand dazu das Sie merklich aus der Brut geht.

      Stallfütterung ist also bei der Carnica angesagt. :!: Die Bf in Dandant gehalten hat in ihrem riesigen Brutraum immer genügend Reservern

      an Futter..Bei richtiger Betriebsweise.



      Grüsse kurtklein.
      „Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.“
    • Hallo Pitt,,



      Habe mit der Bf erst dieses Jahr angefangen, befassen tu ich mich mit Ihr schon länger.

      Von dieser Pressingmethode halte ich selber nicht,s Wobei diese Art, die Bienen so zu bearbeiten ja nicht falsch sein muss.

      Eine gute Königin braucht fast den ganzen Raum inklusive Futterwaben, Pollen.

      Und denke mal, nur so gibt es das Wow bei der Backfast,,,Aber es führen ja viele Wege nach Rom,,grins,,



      Gruss kurtklein,,
      „Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.“
    • Hallo,
      ich lese hier einiges, das ich von meinen Buckfast kaum kenne. Eine Trachtlücke und wenig eingelagerten Honig oder entnommene Honigräume sind wohl für die Carnica auch ein Problem, oder? Alles andere wäre mir neu. Wie immer im Leben, kommt es auf die Art an wie man imkert. Wenn einer Jahrelang Carnicas gehalten hat, wird er sich bei der Buckfast umstellen müssen. Ich möchte jetzt nicht den Fehler begehen und mit den Vorurteilen anfangen, aber die Zeiten der Fleischvölker bei den Buckfast ist doch längst vorbei.
      Bei der Winterzehrung ist doch entscheidend, wie lange die Temperaturen niedrig sind und wann die Völker dann richtig in Brut gehen.
      Bei den Fehrenbachs ist es so, dass die auch so gut wie nicht wandern und ein Buckfastimker, der nicht wandern möchte oder kann, der ist halt ein Standimker mit Buckfastbienen. Das da unterschiedliche Erträge rauskommen ist doch logisch, hängt das doch mit dem jeweiligen Angebot zusammen. Da können 10km schon viel sein.
      Heuer hat mich ein Imker angeprochen, der in der Kastanie nur die Hälfte dessen im HR hatte, wie sein Nachbar. Jetzt kann man sagen, der eine hat die Völker besser vorbereitet als der andere, oder er hat die bessere Biene. Da hat wohl jeder ein wenig Recht.
      Ich für meinen Teil schätze die Sanftmut, die Schwarmträgheit, gepaart mit dem geringeren Zeitaufwand , bei der Buckfast.
      Diese Eigenschaften machen mir es leichter Völker zu führen. Auch nach jetzt mehreren Jahren Arbeiten mit der Buckfast, habe ich es nie bereut und würde eher sagen, hätt ich nur noch früher damit begonnen.
      Eine sehr kompetente Hilfe für die Betriebsweise von Buckfastbienen, MIT der DADANTBEUTE findet ihr hier:

      imkerei-schwarz.de/content/Broschuere-Dadant-A5-web.pdf

      Ich wünsche mir auf jeden Fall gegenseitige Toleranz , egal mit welcher Biene ein Imker arbeitet.

      beehart
    • Hallo miteinander,,,

      Wenn man hier jetzt so alles liest,entsteht leicht der Eindruck die Backfast ist es. Aber so ist es beileibe nicht. :!:

      Die Carnica steht ihr in nicht,s nach. Nur die Bearbeitungsweise inklusive Beute ist ander,s.

      Und beide haben ,und so wird es auch bleiben ihre Liebhaber,,,



      Freundliche Grüsse kurtklein...
      „Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.“
    • Hallo zusammen,
      zwei Fragen sind hier ein wenig untergegangen.

      Die Backfastbiene lagert ihren Honig oder Futter Brutnestentfernt ab.
      Ein besonderer Vorteil dieser Biene.

      Kälte macht den Bienen nichts aus wenn genug Vorrat vorhanden ist.

      Ich kenne einen BF Imker der mit dem Futter gegeizt hat.
      Nach einem nicht vorhergesehenen sehr langen Winter waren alle Völker tot.
    • Zusammengefast

      Hallo,

      vielen Dank für die vielen Wortmeldungen. Wenn ich die Beiträge so lese, würde ich folgenden Vergleich ziehen:

      Carnica:
      Kleine Wintertraube, dadurch weniger Einfüttern,
      gute Honigernte bei entsprechender Tracht,
      bildet eher und öfter Schwärme,
      stärer verbreitet.

      Buckfast:
      Große Wintertraube, dadurch mehr Einfüttern,
      gute Honigernte bei entsprechender Tracht,
      bildet seltener einen Schwarm,
      nicht so stark wie die Carnica verbreitet.

      Daraus würde ich den Schluss ziehen, dass die Buckfast eine gute Wahl wäre. Für mich ist die Stärke des Volkes und die Schwarmträgheit wichtig. Ich vermute, dass ein starkes Volk bei ausreichend Futter besser über den Winter kommt.

      Gruß Higs
    • RE: Carnica oder Buckfast für Anfänger?

      higs schrieb:

      Jetzt stellt sich mir die zweite entscheidende Frage: Welche Biene ist die richtige für mich, Buckfast oder Carnica?
      Solltest Du Dich für Buckfast entscheiden, dann sage ich Dir, dass die Imkerei damit eine ganz andere ist als mit der Carnica. Sie erfordert eine besonders gute Tracht über den ganzen Trachtzeitraum.( Einer der Gründe, warum viele Berufsimker mit der Buckfast arbeiten und wandern). Über gut oder schlecht werde ich mir kein Urteil erlauben. Dieses Thema darf nicht wieder wie in der Vergangenheit, zu einem Dogma werden. Eins sage ich aus eigener Erfahrung in meiner nächsten Nachbarschaft: Es gibt viele, die sich Buckfastimker schimpfen, aber alles andere habe als Buckfast - Bienen.
      Grüße
      Dieter