Basiszucht . . . nur ein Schlagwort ?

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    • Basiszucht . . . nur ein Schlagwort ?

      Zunächst bitte, soweit dieses möglich eine Beschreibung der Grundsätze und dann wer mag seine Einstellung dazu.
      Mit den besten Grüßen,
      Detlef
      Administrator und Initiator des Neuen Imkerforum, seit 2005

    • Die Basiszucht,definiert,verfeinert,publiziert durch Herrn Wolgang Golz(Autor,Publizist,Erfinder der Golz-Beute,leidenschaftlicher Imker,vor einigen Jahren verstorben).
      Das Wesentliche in wenigen Worten:Anfang Mai, Entnahme von 2-3 verdeckelte Brutwaben mit ansitzende Bienen,Pollenwabe.Futterwabe.Nach 9Tagen ausbrechen aller angesetzten Zellen.Von einem zuchtwürdigem Volk schneidet man einen fingerbreiten und-langen Eistreifen aus einer Wabe,den klemmt man zwischen die Oberträger zweier Wabenrähmchen.Nach 9Tagen schneidet man an einem Oberträger
      entlang und rückt die Rähmchen auseinander,um das Rähmchen mit dem ansitzenden Eistreifen zu entnehmen zwecks Kontrolle der geschaffenen Zellen,meistens 6-7,die Schwächsten kann man mit der Schere einschneiden,sie scheiden aus.Nach 3Wochen kann man sicher sein,in dem Ableger läuft ein bereits begattete junge Weisel in Eilage.

      Ein wesentlicher Unterschied zu Umlarven etc.(dabei wird einem Bienengemisch eine Weisel aufgezwungen),ist,dass die Bienen des Ablegers sich ihre Königin [fehlerbox]favorisieren[/fehlerbox] und auswählen,es ist sozusagen ihre Weisel.
      Die Standbegattung dabei ist natürlich und sichert die Genvielfalt,Vitalität stellt sich ein.
      Benötigte Werkzeuge sind ein scharfes Messer mit dünner Klinge.
      Das Verfahren kann auch im weisellosen(weisellos gemacht) Wirtschaftsvolk gemacht werden,die guten Völker zur Vermehrung bringen,die schwachen Völker ausscheiden.

      Golz nennt es auch die [fehlerbox]2X9 Methode[/fehlerbox],hier entsteht zwangsläufig,neben der Wesielerneuerung,eine Brutpause,Brutunterbrechung,was in der zeit einer Varroaentwicklung entgegen steht.

      Alles nachzulesen unter Union der Basiszüchter(googeln)
    • Diese nachgezogene Weisel hat aber nicht die Qualität einer Schwarmkönigin,
      die Ausgewählt und schon ab der Eiablage dementsprechend gepflegt wird.

      Es ist und bleibt eine Nachschaffung aus der Not heraus.

      Die 2 x 9 Methode ist eine Hervorragende Betriebsweise.
    • Hallo Hansi,

      du entfernst einem schwarmtriebigem Volk die Königin bzw. alle Königinnenzellen!
      Nach 9 Tagen entfernst du alle Nachschaffungszellen und hängst eine offene Brutwabe ein!
      Wiederum nach 9 Tagen entfernst man alle NZ und gibt wieder eine offene Brutwabe zu.
      Nach fünf oder neun Tagen entfernt man alle bis auf eine schön gebaute NZ!
      Schwarmverhinderungsmaßnahmen haben sich erledigt.
      Lediglich die Begattung muss überprüft werden.

      So arbeitet Golz und nannte es Basiszucht, da er Zuchtstoff aus den eigenen Standvölkern bevorzugte.

      Nachteil: Bei einer Begattungsquote von 80 % geht die Völkerzahl in jedem Jahr zurück.
      Es müssen zusätzlich Ableger herangezogen werden.

      Andere Möglichkeit sollte man vorziehen:
      Um der Zucht gerecht zu werden gibt man am fünften oder neunten Tag gleich Edelzuchtstoff zu.
    • Ich kenne viele Methoden, egal welche dabei angewendet wird. Mir liegt dabei, auch bei meiner gesamten Völkerführung,und die Volksharmonie besonders am Herzen.
      Da bin ich noch mit dem Zwischenbodenableger am besten dran, funktioniert aber bei einer Volltracht am allerbesten. Ich möchte aber nicht vom Tema abschweifen.
      Das wäre eine Gesprächsrunde im TS.
      Grüße aus Sachsen von, Hansi. :thumbup:
    • Ich mag mich um die Basiszucht nicht " kappeln ".
      Das Wort Zucht stört mich bei der Basiszucht,aber auch bei anderen Ausführungen in der Imkerschaft,besser ist m.E. der Begriff Vermehrung.(Von Zucht sind einiger Imker meilenweit entfernt)


      Ich weiß,die Basiazucht,das ist eine sehr einfache und effektive Methode ist,die für den Ottonormal-Imker gut funktioniert.
      Der Ottonormal.Imker wird,wenn er Vergleichsmöglichkeiten hat,ganz zufällig feststellen,das seine Völker stabiler werden.(eigene Erfahrung,einschl. Vergleichsmöglichkeiten durch Umlarven und Inselbegattung,d.h. Reinzucht,durch Basiszucht usw.,Tornado wird sogar (!) in 2010 auf eine Belegstelle mit seinen Königinen gehen,der Grund dafür ist ein anderer als das Basiszucht nicht funktioniert)

      PS: Ich muß das hier sagen (dürfen): Ich sage niemanden er muß dies oder jenes machen, ich gebe aber gerne meine Erfahrungen wieder.
    • Tornado schrieb:

      PS: Ich muß das hier sagen (dürfen): Ich sage niemanden er muß dies oder jenes machen, ich gebe aber gerne meine Erfahrungen wieder.


      Niemand muss dies und das, weil jeder ja seinen Weg finden und gehen muss.

      Nochmals zum Wort Zucht: sobald man planmäßige Auslese betreibt ist es Zucht und keine bloße Vermehrung. Die Zuchtziele können dabei sehr wohl von Vorstellungen der Imkerorganisationen abweichen. An die muss ich mich als Privater nicht halten.

      Api
    • Api schrieb:

      Tornado schrieb:

      PS: Ich muß das hier sagen (dürfen): Ich sage niemanden er muß dies oder jenes machen, ich gebe aber gerne meine Erfahrungen wieder.


      Niemand muss dies und das, weil jeder ja seinen Weg finden und gehen muss.

      Nochmals zum Wort Zucht: sobald man planmäßige Auslese betreibt ist es Zucht und keine bloße Vermehrung. Die Zuchtziele können dabei sehr wohl von Vorstellungen der Imkerorganisationen abweichen. An die muss ich mich als Privater nicht halten.

      Api
      Stimmt alles ,was du schreibst,im privaten Bereich sowieso,da können wir auch von Veredelung sprechen.


      Zucht ,als planmäßige Auslese,hat für mich einen Stellenwert,den ich nicht dem privaten Bereich zuordne,Vermehrung schon.
      Die Zucht hat die Imkerei insgesamt nach vorn gebracht,Vermehrung usw. ist daraus hervorgegangen.

      Mir fehlt aber an dieser Stelle die Unterscheidungsmöglichkeit zwischen der Zucht,wie ich sie verstehe und der Zucht im privaten Bereich,bezw. all den Züchtern,mit ich glaube 25 Völker Minimum.

      Ich will da niemand zu nahe treten,wie du schon sagtest:Niemand muss dies und das, weil jeder ja seinen Weg finden und gehen muss.
    • Unter Zucht versteht man die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und ungewünschte Eigenschaften unterdrückt werden. (Quelle Wikipedia)

      Viele Tiere und Pflanzen sind vom Menschen im Laufe der Jahrtausende züchterisch bearbeitet worden durch Auslese nach gewünschten Merkmalen.

      Ergo: ich bin Bienenzüchter, auch wenn ich keinen Kubitalindex messe, sobald ich gezielt von bestimmten Völkern planvoll nachziehe und andere ausschließe.
    • Bienenrudi schrieb:

      Hallo Hansi,

      du entfernst einem schwarmtriebigem Volk die Königin bzw. alle Königinnenzellen!
      Nach 9 Tagen entfernst du alle Nachschaffungszellen und hängst eine offene Brutwabe ein!
      Wiederum nach 9 Tagen entfernst man alle NZ und gibt wieder eine offene Brutwabe zu.
      Nach fünf oder neun Tagen entfernt man alle bis auf eine schön gebaute NZ!
      Schwarmverhinderungsmaßnahmen haben sich erledigt.
      Lediglich die Begattung muss überprüft werden.

      So arbeitet Golz und nannte es Basiszucht, da er Zuchtstoff aus den eigenen Standvölkern bevorzugte.

      Nachteil: Bei einer Begattungsquote von 80 % geht die Völkerzahl in jedem Jahr zurück.
      Es müssen zusätzlich Ableger herangezogen werden.

      Andere Möglichkeit sollte man vorziehen:
      Um der Zucht gerecht zu werden gibt man am fünften oder neunten Tag gleich Edelzuchtstoff zu.






      Diese ganzen Umwege kann ich mir ersparen wenn ichden Weg der Schwarmzellenverwertung (nur von guten Völkern) gehe.
      Diese Schwarmzellen werden i.R. optimal mit Futtersaft, von der ersten Minute an, versorgt. Königinnen aus Umlarvungen haben eine, wenn auch nur kurze, Lücke im Futtersaftstrom.

      Wenn ich eine Brutwabe mit Schwarmzelle finde kommt diese in einen Begattungskasten im Standmass, bekommt eine Portion Futterteig mit und dann wird erst wieder nach der errechneten Eiablage ( ca 4 Wochen nach Erstellung) nachgeschaut ob die Sache geklappt hat. Hat den Vorteil daß die Königin im zukünftigen Ableger schlüpfen kann und nur noch bei Bedarf erweitert werden muß. Es dürfte klar sein daß der (Begattungs) Ableger nach der Bildung an einen anderen Standort gestellt wird.

      Ich habe mit diesem System sanfte und trotzdem ertragreiche (30) Bienenvölker.



      Wer unbedingt umlarven möchte kann dies ja tun und die Pflege der Zellen über Absperrgitter im Weiselrichtigen Volk machen lassen. Natürlich klappt dies optimal bei guter Trachtsituation.

      Das ist meine "Basiszucht".

      Gruß

      Fritz49
      Gruß

      Fritz
    • Bienenrudi schrieb:

      Den allgemeinen Namen "Bienenzüchter" sollte man verbieten und durch Bienenhalter ersetzen!
      Der Realität kämen wir dadurch erheblich näher.


      Hallo Rudi,

      da hast du den Nagel auf dem Kopf getroffen.

      Der größte Teil der Imker sind Bienenhalter, aber keine Bienenzüchter gerade eine Handvoll Imker züchtet richtig.

      Jeder kann seine Völker vermehren wie er will nur macht es für mich wenig Sinn wenn man nur auf Mütterliche Seite ausliest.

      Früher war mir es auch egal was ich für Königinnen in den Völkern hatte.

      Der Unterschied ist ganz einfach, man hat mit dieser Auslese auf Dauer viele Unterschiede in den Völkern.

      Es fehlt die Stabilität in der Leistung, der Ertrag kann sooooo unterschiedlich sein, das macht die Basiszucht oft aus.

      Und nicht zu vergessen ist der Schwarmtrieb, zieht man von solchen Völkern nach, fördert man den Schwarmtrieb und hat nur noch Schwarmtreufel am Stand.

      Für mich ergibt es wenig Sinn wenn man seinen Stand aus Schwärmen aufbaut. Man fördert damit nur Schwarmlustige Völker und hat hinterher wenig Honig.

      Was die Königinnenzucht angeht.
      Läst man die Königin selbst ziehen bleibt die Qualität auf der Strecke, die Bienen ziehen eine minderwertige Königin auf.

      Da ist besser umlarven angesagt.

      Mein Ziel ist es ertragsstarke und gesunde Völker zu haben aber keine Schwarmteufel zu züchten!
    • bienenmichel schrieb:

      Bienenrudi schrieb:

      Den allgemeinen Namen "Bienenzüchter" sollte man verbieten und durch Bienenhalter ersetzen!
      Der Realität kämen wir dadurch erheblich näher.


      Hallo Rudi,

      da hast du den Nagel auf dem Kopf getroffen.

      Der größte Teil der Imker sind Bienenhalter, aber keine Bienenzüchter gerade eine Handvoll Imker züchtet richtig.

      Jeder kann seine Völker vermehren wie er will nur macht es für mich wenig Sinn wenn man nur auf Mütterliche Seite ausliest.

      Früher war mir es auch egal was ich für Königinnen in den Völkern hatte.

      Der Unterschied ist ganz einfach, man hat mit dieser Auslese auf Dauer viele Unterschiede in den Völkern.

      Es fehlt die Stabilität in der Leistung, der Ertrag kann sooooo unterschiedlich sein, das macht die Basiszucht oft aus.

      Und nicht zu vergessen ist der Schwarmtrieb, zieht man von solchen Völkern nach, fördert man den Schwarmtrieb und hat nur noch Schwarmtreufel am Stand.

      Für mich ergibt es wenig Sinn wenn man seinen Stand aus Schwärmen aufbaut. Man fördert damit nur Schwarmlustige Völker und hat hinterher wenig Honig.

      Was die Königinnenzucht angeht.
      Läst man die Königin selbst ziehen bleibt die Qualität auf der Strecke, die Bienen ziehen eine minderwertige Königin auf.

      Da ist besser umlarven angesagt.

      Mein Ziel ist es ertragsstarke und gesunde Völker zu haben aber keine Schwarmteufel zu züchten!
      Hallo Bienenmichel,
      ich stimme dir zu,nur bitte ich darum, die Basiszucht nicht zu verbiegen!
      Es wird eben nur von den zuchtwürdigen Völkern nachgezogen,-genau wie beim Umlarven.
    • Hallo Fritz49,
      "Leben und leben lassen"
      Wenn du so vorgehst ist dies vollkommen in Ordnung.

      Du musst dir aber bewusst sein das du Drohnen produzierst die keiner gerne zur Anpaarung bevorzugt.
      Viele Imker/innen die so vorgehen profitieren von "Züchtern" der F1 Generation.
      Diese Drohnen sind rein und vererben auch dementsprechend.
      Das Ziel aller Parameter, die ist aber weit entfernt.

      Hallo Fritz49,
      "Leben und leben lassen"
      Wenn du so vorgehst ist dies vollkommen in Ordnung.

      Du musst dir aber bewusst sein das du Drohnen produzierst die keiner gerne zur Anpaarung bevorzugt.
      Viele Imker/innen die so vorgehen profitieren von "Züchtern" der F1 Generation.
      Diese Drohnen sind rein und vererben auch dementsprechend.

      Das Ziel (bei deiner Methode) aller Parameter, die man bei einem Bienenvolk erreichen will, ist aber weit entfernt.